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Auch die Nostalgie war früher besser

Von Bernhard Baumgartner

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Nun ist also das Finale von "Star Trek: Picard" gelaufen. Es war ein großer Abschied, denn es wurde alles aufgeboten, was das Genre hergibt. Aber selbst die Überraschung, dass es mit "Star Trek: Legacy" eine Nachfolgeserie rund um die jüngere Generation geben wird, die wir in der letzten Staffel kennenlernen durften, konnte nicht über ein unbefriedigtes Gefühl hinwegtäuschen.

Schade, dass die "Star Trek"-Macher erst in der dritten Staffel verstanden haben, was die Fans eigentlich von ihnen wollen, und somit die ersten zwei Staffeln von "Picard" im Wesentlichen sinnlos verschwendet haben. Nicht falsch verstehen: Die Geschichten waren okay. Aber okay ist eben nicht exzellent. Und dann hat man in die dritte Staffel wirklich alles reingepackt, was noch so herumgelegen ist. Als Gegenspieler erst das Dominion und dann doch die Borg? Aber beides nicht ganz. Und wenn man ein Dutzend legendäre Stars versammelt, bleiben halt für jeden nur ein paar kurze Dialoge ohne Potenzial für Tiefe. Das ist nicht "Star Trek", wie wir es kennen, das ist eine Serie, die so tut, als ob sie "Star Trek" ist. Aber es nicht ist. Und die Fans merken das.

Das alles ist bedauerlich. Captain Jean-Luc Picard und sein Team hätten sich einen liebevolleren Umgang verdient. Bleibt nur zu hoffen, dass man bei "Star Trek: Legacy" eine bessere Linie findet. Es gibt in drei Jahrzehnten Büchern nach "Next Generation" so viele gute Geschichten, warum sich nicht daran bedienen, statt unbedingt etwas anderes zu machen?