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Auch im Bett ist’s nett - und billiger

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Jetzt haben wir es endlich überstanden, das jahrelange Feilschen, den monatelangen Hype und den gefühlt nicht minder zähen Box-Kampf zwischen Floyd Mayweather und Manny Pacquiao, und dann das: Via SMS an einen Journalisten soll Sieger Mayweather einen Retourkampf angeboten haben, sobald Pacquiaos Schulterprobleme überstanden sind. Der erste Reflex ist wohl bei vielen: Bitte nicht! Bitte nicht noch einmal so viel Lärm um nichts, bitte nicht noch einmal einen Kampf, der dem dahindümpelnden Sport mehr schadet als nützt; bitte nicht noch einmal ein unwürdiges Gezerre um noch mehr Geld.

Schon nach dem Duell in der Nacht auf Sonntag fühlten sich manche um ihr Geld betrogen; immerhin mussten die Zuschauer am Ring tausend Dollar hinblättern, jene vor den TV-Geräten in den USA 100 Dollar und in Österreich und Deutschland noch immer rund 30 Euro, nur um zwei reiche Männer zu sehen, wie sie umeinandertänzeln, offenbar mit dem einzigen Ziel, noch reicher nach Hause zu gehen.

Andererseits: Warum sollten sie nicht alle Möglichkeiten ausreizen, solange sie ein zahlungswilliges Publikum finden? In kaum einer anderen Sportart gilt so sehr wie in dieser, die schon im Vorfeld damit spielt, Versprechen nicht einlösen zu können: Betrogen wird, wer betrogen werden will. Wer sich womöglich binnen eines Jahres zwei "Kämpfe des Jahrhunderts" verkaufen lässt, verdient kein allzu großes Mitleid. Und der Rest der Welt kann ja das nächste Mal getrost im Bett bleiben.