Ö sterreicherin investiert in Marokko . | Wien/Kelaâ Mgouna. Die Bäume, aus denen das kostbare Argan-Öl gewonnen wird, wachsen nur in Marokko. Wer dieses Öl, das Gourmets ebenso schätzen wie Anti-Aging-Industrie und Gesundheitsbranche, produzieren möchte, muss dies in Marokko tun.
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"Ich habe eine Maschine gekauft und Leute angestellt", erzählt die Österreicherin Getraud Völkl, die in Wien ein Reformhaus betreibt. In Kürze soll ihr Unternehmen "Argafloron" mit der Produktion des Öls beginnen, das in Österreich und - über einen deutschen Vertriebspartner - europaweit verkauft werden soll.
Völkl wollte ursprünglich das teure Öl für ihr Reformhaus Familien - darunter ihre Freunde - abkaufen und nach Österreich importieren. Die marokkanischen Ausfuhrbestimmungen machten ihr aber eine Strich durch die Rechnung. Exportieren darf nur, wer auch produziert, und über einen Großhändler wollte sie nicht an ihre Ware kommen. Vor einem Jahr spielte Völkl zum ersten Mal mit dem Gedanken, ein Unternehmen zu gründen, seither war sie vier Mal jeweils rund fünf Wochen in Marokko. Ihr Unternehmen beschäftigt zwei Männer und eine Frau, die die bei Kooperativen gekauften Mandeln weiterverarbeiten. Die Mitarbeiter sind angemeldet und versichert: "Das ist in Marokko nicht unbedingt üblich", meint sie.
"Aufwand mit Spaß"
In Marokko Fuß zu fassen sei "aufwändig" gewesen, sagt Völkl. "Aber es hat Spaß gemacht." Eine befreundete marokkanische Familie und die Österreichische Außenhandelsstelle in Casablanca haben ihr bei der Firmengründung geholfen. "Man braucht Vertrauens- und Begleitpersonen - vor allem als Frau", erklärt Völkl. "Große Unternehmen haben es leichter in Märkten wie diesen."
"Marokko ist nicht das Destinationsland für Investoren", räumt Manfred Schmid, Leiter der Außenhandelsstelle in Casablanca, ein. Es gebe aber durchaus Möglichkeiten, aktiv zu werden - nicht nur für "Große" wie etwa Eybl, das Autositzbezüge fertigen lässt. Viele kleine heimische Unternehmen fassen auch über die ehemalige Protektoratsmacht Frankreich Fuß.