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Auch Menschen erkranken

Von Christa Karas

Wissen

Rigorose Bekämpfungsmaßnahmen - und enorme Kosten, wenn nicht schnell genug gehandelt wird - sind praktisch immer die Folge, wenn die Maul- und Klauenseuche (MKS) ausbricht. Es ist laut Univ.-Prof. Dr. Norbert Nowotny, Virologe an der veterinärmedizinischen Universität in Wien, die bei weitem gefährlichste Seuche bei Nutztieren und hoch ansteckend - in Einzelfällen sogar beim Menschen.


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Vor allem Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine sind davon betroffen, aber auch eine Reihe von Wildtierarten. Das Virus tritt in sieben Serotypen - O, A, C, SAT1, 2, 3 und Asia 1 - auf. Darüber hinaus gibt es rund 60 Subtypen. Weshalb eine Impfung als nicht sehr sinnvoll angesehen wird, da sie nicht gegen alle Virus-Typen schützt. In der EU existiert daher seit 1991 ein Impfverbot. Ein Einschleppen der MKS hätte daher verheerende Folgen, da die Nutztierpopulationen ohne jeden Schutz gegen diese Viruserkrankung sind.

Das Gefährliche an dem Virus ist seine rasante Verbreitung: Es kann leicht vom Wind über weite Strecken getragen werden. Neben dem direkten Kontakt gibt es die indirekte Übertragung durch Kleidung, Schuhe, kontaminierte Geräte, Fleisch (auch tiefgefroren), Milch, Milchprodukte, Staub.

Die Seuche wird nicht behandelt. Tritt sie auf, kommt es zu rigorosen Keulungen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern. Dies hat auch wirtschaftliche Gründe: Die Tiere magern ab, Kühe geben kaum noch Milch, es kommt zu massiven Absatzproblemen. Produkte von MKS-belasteten Tieren sind unverkäuflich.

Aus gutem Grund: Offiziell stellt MKS für den Menschen zwar keine echte Gefahr dar und doch aufgetretene Fälle werden in der Regel auf den Kontakt mit erkrankten Tieren zurück geführt. Weltweit, so wird behauptet, habe es bisher insgesamt lediglich 40 solcher Fälle gegeben. Das aber ist falsch, müsste es doch heißen, "dokumentierte" Fälle - doch da es sich bei MKS um keine meldepflichtige Erkrankung handelt, fehlen derartige Daten.

Weiters: Verläuft die Krankheit beim Menschen alles andere als "mild", wie gern behauptet wird: Sie ist im Gegenteil ungeheuer schmerzhaft, wenn sie die Mundschleimhäute befällt und führt auch hier zu rapider Abmagerung, weil Tausende Bläschen das Bewegen der Zunge zur Qual machen und nur die Aufnahme von Flüssigkeit per Strohhalm erlauben.

Und schließlich kann die Ansteckung selbst in Zeiten der Pasteurisierung immer noch über Milch oder Obers erfolgen und daher auch Menschen - meist Kinder - betreffen, die nie aus der Großstadt herausgekommen sind.