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Auch Wiener Börse im Abwärtssog

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Gemischte Signale haben die großen Aktienbörsen der Welt in der vergangenen Woche erfahren: Während Wirtschaftsdaten in den USA und Europa zu Wochenbeginn noch auf eine Belebung der Konjunktur hindeuteten, überschattete schließlich der unaufhörliche Anstieg der Ölpreise auch teils positive Unternehmensmeldungen. "Mit einem Ölreis über 44 Dollar" kannman keine Hausse starten", seufzte ein New Yorker Broker..


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Am Freitag Nachmittag schickte dann die Veröffentlichung der deutlich schwächer als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten den Dollar auf Talfahrt und sorgteendgültig für eine negative Wochenbilanz der großen Aktienmärkte - im Wochenverlauf büßte der Leitindex Dow Jones schließlich mehr als 2% ein, der Frankfurter DAX verlor sogar mehr als 4%.

Marktbeherrschendes Ereignis der vergangenen Tage war die Entwicklung des Ölpreises. Am Freitag kletterte der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent im September-Kontrakt auf 41,55 - seit Juni ist der Ölpreis damit um mehr als acht Dollar in die Höhe geschnellt. Außer schwelenden Terrorängsten erwiesen sich auch die Ereignisse um den russischen Ölriesen Yukos als Preistreiber, zuletzt der Widerruf der Freigabe der Konzernkonten zur Finanzierung der Ölexporte. Dazu mischten sich Sorgen über mögliche Versorgungsengpässe im Winterhalbjahr.

Mittelfristig erwarten Analysten die Aktienmärkte weiter in einer Seitwärtsbewegung. Die steigenden Energiekosten dürften die Konsumausgaben negativ beeinflussen und sich damit wachstumshemmend auswirken, wird erwartet. Trotz des mitunter kräftigen Gewinnwachstums von Einzelunternehmen (Procter&Gamble, Reynolds, Adobe) fiel der Geschäftsausblick meist eher verhalten aus. Vor allem das Technologiesegment litt unter diesen vorsichtigen Prognosen.

Auch ATX im Abwärtssog - Wochenminus 1,8%

Gemeinsam mit dem internationalen Umfeld gaben auch in Wien die Kurse auf breiter Front nach. Der ATX verlor im Wochenvergleich 1,8% auf 1.995,35 Zähler.

Positiver Ausreißer gegen den schwachen Markttrend war der Grazer Anlagenbauer Andritz, der am Freitag Zahlen deutlich über den Markterwartungen vorlegte. Die Aktien verzeichneten ein 7,5-prozentiges Plus im Wochenvergleich und markierten mit 43,00 Euro ein neues Rekordhoch.

Ebenfalls fester gingen BA-CA-Aktien ins Wochenende, nachdem das Institut im ersten Halbjahr die Analystenprognosen übertreffen konnte. Die Schweizer UBS hob darauf ihr Kursziel von 56 auf 60 Euro an und bestätigte ihre Kaufempfehlung.

Die schlechteste Wochenperformance im ATX verzeichnete Austrian Airlines, wobei Analysten das Wochenminus auf den hohen Ölpreis zurückführen. Schwächer - nach Gewinnmtnahmen - auch OMV, nachdem der Titel im Wochenverlauf noch mit 186,00 Euro ein neues Allzeithoch markiert hatte.