1800 zusätzliche Jobs in Ungarn. | 900 Millionen Euro werden investiert. | Budapest/Ingolstadt. "Wir sorgen für die Voraussetzungen, um unsere ehrgeizigen Wachstumsziele zu erreichen", sagte Audi-Chef Rupert Stadler bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Ungarns Regierungschef Viktor Orban in Budapest: Die VW-Tochter Audi wird bis 2013 ihr ungarisches Motoren- und Montagewerk im westungarischen Györ um insgesamt 900 Millionen Euro zu einer kompletten Autofabrik aufrüsten und 1800 zusätzliche Mitarbeiter einstellen.
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Zugleich wurde die Beschäftigungsgarantie für die 46.000 Audi-Beschäftigten in Ingolstadt und Neckarsulm bis Ende 2014 verlängert. Bis dahin wollen die Bayern zum erfolgreichsten Premiumhersteller der Branche werden und den Autoabsatz von derzeit rund einer Million auf 1,5 Millionen Stück pro Jahr steigern.
Die Audi-TT-Sportwagen und die A3-Cabrios, die bisher die Rohkarossen aus Ingolstadt bekommen, sollen künftig in Györ komplett gefertigt und nicht mehr nur montiert werden. Außerdem soll ein weiteres A3-Modell dort produziert werden. Ab 2015 sollen in Ungarn 125.000 Audis jährlich vom Band laufen.
2009 schon 1,4 Millionen Motoren aus Ungarn
Nach dem Ausbau des Werkes wird Audi in der Region über die Stammbelegschaft der Audi Hungaria sowie über Dienstleister und Zulieferer für mehr als 15.000 Menschen Arbeit sichern, betonte Frank Dreves, Audi-Produktionsvorstand und Vorsitzender des Audi-Hungaria-Aufsichtsrats: "Der Ausbau von Györ gibt auch wichtige Impulse für das gesamte Unternehmen, so ermöglicht das Drehscheibenkonzept, zeitweise vorhandene Unter- und Überkapazitäten standortübergreifend auszugleichen."
Die Tochtergesellschaft Audi Hungaria wurde im Jahr 1993 gegründet, 2009 wurden fast 1,4 Millionen Motoren für den gesamten VW-Konzern gebaut und mehr als 32.000 Audi-Fahrzeuge - vor allem Sportwagen - montiert.
Seit der Gründung hat Audi insgesamt fast 4 Milliarden Euro investiert, derzeit sind im Werk Györ rund 5600 Mitarbeiter beschäftigt, die Firma ist einer wichtigsten Exporteure Ungarns.
Automotive Exporte werden für Ungarn in naher Zukunft noch stark an Bedeutung gewinnen - so wie die Branche schon in den letzten Jahren für die Slowakei, Tschechien, Polen und Rumänien zum bedeutendsten Außenhandels-Atout geworden war.
Auch der japanische Suzuki-Konzern - an dem sich VW-beteiligt hat - baut seine ungarische Fertigung in Esztergom weiter aus.
Mercedes baut Fabrikin Kecskemet
In Kecskemet, rund 90 Kilometer südöstlich von Budapest, zieht gerade der Daimler-Konzern für 800 Millionen Euro eine Fabrik für die neuen Generationen der Kompaktwagenbaureihen der A- und B-Klasse von Mercedes in die Höhe. 2012 soll die Produktion starten, langfristig werden 2500 Mitarbeiter beschäftigt.
Auch Opel plant Investitionen von rund 500 Millionen Euro in sein ungarisches Motorenwerk in Szentgotthard nahe Heiligenkreuz an der burgenländischen Grenze. Ab Ende 2012 will die GM-Tochter dort drei neue Benzin- und Dieselmotoren herstellen lassen, hatte der zuständige Opel-Geschäftsführer Reinald Hoben am Dienstag gesagt. In dem 1990 gegründeten Werk sind bisher rund 600 Opel-Arbeiter tätig, 800 zusätzliche sollen jetzt aufgenommen werden.
MOE-Automärktewachsen schnell
Sollten die derzeitigen Trends anhalten, so werden in den nächsten Jahren in den mittel- und osteuropäischen Ländern (MOE) mehr Autos hergestellt, verkauft und exportiert werden, ergab eine aktuelle Branchenausblick von Frost&Sullivan.
"Eine nach wie vor starke Nachfrage nach Light Vehicles (Pkws und leichte Nutzfahrzeuge), bessere Exportchancen, relativ geringe Lohnkosten, eine gut ausgebaute Logistikinfrastruktur und die Präsenz von führenden lokalen Automobilzulieferern machen die MOE-Region insgesamt attraktiv für Investoren", so das Resumee der Studie.
Der Markt für Pkw und Kombis in den MOE-Ländern wird demnach bis 2015 von 1,5 Millionen auf 2,5 Millionen Stück pro Jahr wachsen, in Russland sogar auf 3,5 Millionen.