Regierungsklausur zu Wachstum und Beschäftigung sowie Verwaltungsreform. | Doppelbudget-Beschluss am 28. März. | Wien. Nach der ersten Ministerratssitzung traten Bundeskanzler Alfred Gusenbauer und Vizekanzler Wilhelm Molterer am Mittwoch gemeinsam vor die Journalisten und griffen die Kreiskysche Tradition auf.
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Bruno Kreisky hatte 1970 als erster österreichischer Bundeskanzler den direkten Kontakt zu den Medienvertretern gepflogen und das Stehfoyer eingeführt. Der "Medienkanzler" wusste, wie man eine möglichst gute Presse bekommt. Ganz anders etwa als seine Vorgänger, die nur Radioansprachen abhielten.
Fred Sinowatz pflegte einen Pressekonferenzen-Stil an einem gemeinsamen Tisch mit den Journalisten. Franz Vranitzky setzte allerdings die Stehfoyers fort. Viktor Klima ging im Zuge der EU-Präsidentschaft 1998 dazu über, eine Kordel zwischen sich und die Medienvertreter zu ziehen. Sein Vize Wolfgang Schüssel gab sein eigenes Foyer im Außenministerbüro.
Schüssel und seine Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer pflogen ihrerseits gemeinsame Stehauftritte, während Haupt und Gorbach mit Schüssel sitzend referierten.
Der Ministerrat selbst dauerte am Mittwoch nur eine Stunde. Geeinigt hatte man sich auf eine Regierungsklausur noch vor dem EU-Gipfel am 8. und 9. März zu den Themen Wachstum und Beschäftigung und Verwaltungsreform. Etwaige Kosteneinsparungen sollen in Zukunftsinvestitionen gehen, sagte Gusenbauer und übergab das Wort an Molterer: "Bitte, Willi." Dieser berichtet, dass die Budgetrede am 29. März im Nationalrat sein werde und das Doppelbudget einen Tag zuvor im Ministerrat beschlossen werde.