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Auf Besuch im Ski-Olymp

Von Christoph Rella

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Eva-Maria Brem Superstar. Mit ihrem Sieg beim Riesentorlauf von Jasna am Montag hat sie ihren dritten Weltcup-Triumph in der Tasche. Und auch die kleine Kristallkugel ist zum Greifen nah. Gewiss eine Genugtuung für die Skirennläuferin, der die Trophäe im Vorjahr noch von ÖSV-Kollegin Anna Fenninger weggeschnappt worden war.

Womit wir bereits beim Thema wären. Denn eines ist doch - bei aller Wertschätzung von Brems Leistungen - unbestritten: Wäre Fenninger für diese Saison nicht verletzt ausgefallen, das Ergebnis sähe möglicherweise anders aus. Das gilt übrigens auch für den Gesamtweltcup, der wohl an die Schweizerin Lara Gut gehen wird, profitiert doch auch sie von dem nicht wenig erheblichen Vorteil, sich im Rennen um die große Kugel nicht mit Fenninger oder der bis zuletzt führenden, aber nun ebenfalls ausgeschiedenen Lindsey Vonn messen zu müssen. Von der pausierenden Tina Maze erst gar nicht zu reden.

"Glück gehabt!", könnte man da also den Damen zynisch zurufen. Korrekt wäre das freilich nicht (und das nicht nur aus Gründen des Anstandes). Schließlich ist es ja nicht so, dass auf den besten Verfolgerinnen ein geringerer Druck lasten würde als auf der Leaderin. Im Gegenteil. Konnten sich Brem, Gut oder Cornelia Hütter bisher vielleicht noch auf die Klasse der Spitzenläuferinnen herausreden, so ist das jetzt nicht mehr der Fall. Es bleibt ihnen nichts übrig, als ihre Chance zu nutzen - und zu liefern.

So wie das zum Beispiel Nicole Hosp getan hat, als sie 2006/07 nach dem plötzlichen Rückzug von Janica Kostelić den Gesamtweltcup gewann. Die kurze Zeit im Ski-Olymp hat sie gewiss genossen. Das sollten auch Brem und Gut tun.