Zum Hauptinhalt springen

Auf dem Weg zu Investmenthaus

Von Brigitte Pechar, Basel

Wirtschaft

Die fondsgebundenen Lebensversicherungen erfreuen sich im anglo-amerikanischen Raum großer Beliebtheit, wo sie einen Marktanteil zwischen 20% und 65% erreichen. In Österreich ist der Markt dafür | noch jung und dementsprechend klein. Nur etwa 7% beträgt der Anteil der Fondsgebundenen heuer im Neugeschäft an den Lebensversicherungen. Wenn es nach der Skandia Leben AG geht, die 1994 als erste in | Österreich dieses Produkt lancierte, soll in den nächsten Jahren auch in Österreich der Anteil der Fondsgebundenen bei 50% liegen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 25 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Nicht zuletzt aufgrund der Steuerreform 2000, die erstmals nicht nur die klassische Lebensversicherung steuerlich begünstigt, sondern auch die fondsgebundene Variante und

Pensionsinvestmentfonds einbezieht, erwartet Skandia-Vorstandsmitglied Günther Schneider zunehmendes Interesse auch in Österreich. Die staatliche Förderung wird bis zu einer Höhe von 1.000 Euro 4,5%

als Zuschuß ausmachen · also maximal 619 Schilling pro Jahr. Das ist keine berauschend hohe Förderung, stellt aber immerhin alle Varianten der privaten Pensionsvorsorge gleich. In der Schweiz etwa,

wo es ein 3-Säulen-Modell gibt, können jährlich 29.000 Franken (250.000 Schilling) steuerlich begünstigt als Vorsorge angespart werden.

Da in Österreich · trotz sinkender Zinsen · Kredite noch immer teuer sind, gehen viele Konsumenten in Fremdwährungskredite und hier wieder vornehmlich in den Schweizer Franken und den japanischen

Yen. Um das Währungsrisiko, das durch einen sinkenden Euro-Kurs gegeben ist, zu mindern, hat Skandia in sein Portfolio nun einen Fonds der Schweizer Privatbank Sarasin aufgenommen: Skandia Sarasin

Swiss Portfolio. Ein weiterer Fonds von Sarasin bei Skandia ist der Skandia Sarasin International.

Bankhaus Sarasin drängt auf

den österreichischen Markt

Sarasin selbst ist erst seit 10 Jahren "aufgewacht", wie Teilhaber und Vorstandsdirektor Peter E. Merian vor österreichischen Journalisten in Basel erklärte. Vorher wurden nur Kunden mit

Transaktionen von mehr als 500.000 Franken akzeptiert. Jetzt nützt man das Know-how der Vergangenheit auch für das Massengeschäft. Sarasin habe sich in den letzten Jahren in Europa sehr gut

positioniert, sagte Merian. "Österreich ist ein sehr schön wachsender Markt, vor allem im Investmentfondsbereich", man wolle hier noch aktiver werden. Derzeit kooperieren neben Skandia die Bank

Gutmann, SKWB Schoeller Bank, einzelne Raiffeisenkassen und die Erste mit Sarasin. Der Vertrieb über Banken wäre also ausbaufähig.

Skandia schafft sich

zweites Standbein

Da die Nachfrage von Kunden nach Fondsinvestment ohne Versicherungsmantel steigt, schafft sich die Skandia mit der Gründung der 100%-Tochter Skandia Invest Service GmbH ein zweites Standbein. Die

derzeit 88 Fonds im Skandia-Bestand werden auch in dieser Tochter angeboten, allerdings muß noch die Konzession von der Wertpapieraufsicht abgewartet werden. Schneider wertete diesen Schritt als

Vorstufe zu einem Investmenthaus.