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Auf dem Weg zum Legendenstatus

Von Tamara Arthofer

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Tamara Arthofer
Tamara Arthofer ist Sport-Ressortleiterin.

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Man hat die Stimmen noch im Ohr: Warum verlässt er sein Team, das ihm den Aufstieg erst ermöglicht hat, warum gerade Ferrari, das sich zum Mittelklasserennstall entwickelt und zusätzlich durch interne Grabenkämpfe in Schwierigkeiten manövriert hat? Freilich waren diese Argumente, die Sebastian Vettel zu hören bekam, als er seinen Wechsel von Red Bull zur Scuderia verkündet hat, schon damals nicht sonderlich qualifiziert. Nach vier WM-Titeln hat Vettel eine neue Herausforderung gesucht, sie bei einem Team gefunden, das sportlich vielleicht nicht mehr den Glanz vergangener Tage versprüht, aber immer noch ein Mythos ist und neue Motivation verspricht, sie angenommen und (fürs Erste) bravourös gemeistert. Mit seinem ersten Sieg im roten Rennfahreranzug, bei dem er die zuletzt so dominanten Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg mit perfekter Strategie und fehlerfreier Fahrt in Schach halten konnte, hat der Deutsche einen weiteren Meilenstein in seiner Karriere gesetzt - während Red Bull hinterherfuhr. So schnell kann’s gehen. Und so schnell kann man vom Buhmann zum umjubelten Triumphator mutieren. Mit seinem 40. Sieg fehlt ihm nun nur noch einer auf Ayrton Senna, den Dritten der ewigen Bestenliste. Vielleicht rückt er auch Alain Prost (51 Siege) und vielleicht irgendwann sogar Michael Schumacher näher, wenngleich auf dessen 91 noch einige fehlen. Wichtiger als solche Statistiken sind aber ohnehin die großen Momente wie am Sonntag in Sepang. Ein großartiger Fahrer mit einer langen Erfolgsliste war Vettel schon bisher. Sollte er Ferrari tatsächlich - wider alle auch weiterhin bestehenden Erwartungen - irgendwann zum Titel führen, wird er auch zu einer Legende.