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Martin Rütter ist ein Phänomen. Der Hundetrainer und Experte für animalische Unarten aller Art hat es geschafft, mit einem innovativen Sendungskonzept zum Kult zu werden. In "Der Hundeprofi", derzeit in einer "VIP"-Version auf Vox zu sehen, werden canine Problemfälle vorgestellt. Und Martin Rütter muss dann ein Trainingsprogramm durchziehen, dass den lieben Viecherln Hören und Schnüffeln vergeht. Tatsächlich kommen teils harte Methoden zum Einsatz, aber in der Regel geht es Rütter nicht darum, auf die Tiere einzuwirken, sondern mehr auf die Menschen. Denn oft ist nicht der beste Freund das Problem, sondern dessen Halter.
Was macht die Sendung fernsehtechnisch so erfolgreich? Da ist zum Teil ein gewisser aus einschlägigen Formaten bekannter Voyeurfaktor dabei, den man nicht verschweigen soll. Immerhin ist es ein Leichtes, sich über die betroffenen Frauchen und Herrchen zu stellen - nach dem Motto: "Kein Wunder, denen würde ich auch nicht folgen!" Das gilt natürlich auch für die VIP-Serie, bei denen die Halter mehr oder weniger prominent sind. Auf der anderen Seite ist Rütter humorvoll und psychologisch versiert. Seine Training ist nachvollziehbar, er kommt authentisch rüber und lässt sich den Star, der er mittlerweile ist, nicht anmerken. Des weiteren sind Tiere im Fernsehen immer lustig, sie machen selten, was sie sollen, und das führt oft zu überraschenden Szenen. Wie auch immer, hier hat es Vox geschafft, ein eigenständiges Unterhaltungs-Format zu etablieren.