Die Alternativen zu PCR- und Antigen-Tests als Alternativen zum Nachweis von Corona setzen auf Hunde und Vögel.
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Längst ist bekannt, dass Menschen, die an Covid-19 erkranken, häufig über einen Verlust ihres Geschmacks- und Geruchssinns berichten. Teilweise kurzfristig, manchmal auch anhaltend. Long-Covid-Patienten berichten zudem, dass Lebensmittel anders schmecken oder anders riechen. Wie das Coronavirus selbst riecht beziehungsweise die Erkrankten, weiß man nicht, fest steht jedoch, dass feine Hundenasen dieses spezielle Odeur aufspüren können.
Wie riecht Covid-19?
Noch bleibt es ein tierisches Nasengeheimnis, wie Covid-19 riecht, aber der Mensch muss nicht immer alles wissen. Wesentlich ist, dass Hunde schon wenige Monate nach dem Start der weltweiten Pandemie im Einsatz waren, um Erkrankte zu erschnüffeln. Doch nicht nur in Flughäfen (etwa in Miami, Helsinki und Dubai) oder in Zügen setzte und setzt der Mensch auf die tierische Unterstützung, vor allem in sensiblen Bereichen scheint man nun verstärkt auf den Hund zu kommen: Viele Länder starteten bereits oder wollen in Bälde mit ausgebildeten Corona-Hunden in Altersheimen und Kindergärten auf die Spur des Virus gehen. Gerade ein Einsatz in Alters- oder Pflegeheimen wird von Fachleuten positiv bewertet, auch aufgrund des Austauschs von Mensch und Tier. Dort, wo PCR- oder Antigen-Tests schwer durchzuführen sind, könnte es eine Alternative darstellen. Aber auch bei Festivals würde mehr Sicherheit durch den Einsatz von Hunden bei der Eintrittskontrolle oder im Konzertsaal eine mehr als sinnvolle Ergänzung darstellen.
In der Ausbildung, die knapp sechs Wochen dauert, werden die feinen Nasen der Vierbeiner auf den von Covid-19 - der vom Coronavirus ausgelösten Lungenkrankheit - ausgehenden Geruch sensibilisiert, sodass sie zur Diagnose eingesetzt werden können. Im Training werden die feinen Nasen auf unterschiedliche Weisen trainiert, um den Geruch aus Schweiß oder auch menschlichem Urin wahrnehmen zu können. Hunde werden bereits zur Entdeckung anderer Krankheiten wie Krebs oder Diabetes eingesetzt. Laut verschiedenen Studien weltweit arbeiten die Hundenasen mit einer Genauigkeit von 82 bis 94 Prozent. Die Studie zeige das enorme Potenzial von Hunden im Kampf gegen das Coronavirus. Allerdings gibt es, so die Fachleute, keine Standards und internationale Abstimmungen, weshalb ein wirklich großflächiger Einsatz von tierischen Detektoren nicht so einfach möglich ist, wie man es sich vorstellen könnte.
Nicht auf den Hund, sondern den Strauß setzten Forscher in Japan, bei der Entwicklung einer weiteren Alternativen zu den bisherigen Corona-Tests. Wissenschafter der Präfekturuniversität Kyoto haben einen Mund-Nasen-Schutz (MNS) entwickelt, mit dessen Hilfe eine Infektion mit Sars-CoV-2 diagnostiziert werden kann. Die Maske enthält dazu einen speziellen Filter, der mit einem fluoreszierenden Farbstoff, der Sars-CoV-2-Antikörper enthält, besprüht wird. Wenn in der Maske Viren enthalten sind, leuchtet der Filter unter UV-Licht deutlich sichtbar auf und könnte so eine schnelle und einfache Diagnosemöglichkeit darstellen.
Die Antikörper stammen aus Straußeneiern von Tieren, denen die Wissenschaftler um Yasuhiro Tsukamoto im Februar 2020 eine inaktive und ungefährliche Form von Sars-CoV-2 injiziert hatten. Anschließend entwickelten die Forscher mit den Antikörpern einen Farbstoff, der das Virus nachweist. "Wir können Antikörper aus Straußen zu geringen Kosten in Massenproduktion herstellen. In Zukunft möchte ich daraus ein einfaches Testkit machen, das jeder verwenden kann", sagte Tsukamoto. Vor allem die Kostenfrage könnte in den kommenden Monaten eine entscheidende sein, vor allem wenn es auf die Frage hinausläuft, ob Corona-Tests weiterhin kostenlos verfügbar sein sollen. In Japan hoffen die Forscher mit einer Zulassung der "leuchtenden Maske" Anfang des nächsten Jahres. Danach wäre es durchaus denkbar, dass es als eine weitere Eingangskontrolle bei Veranstaltungen UV-Zugänge gibt, durch die Besucher die Konzertsäle oder Museen betreten könnten.
Überwachung und Kontrolle
Einen anderen Weg geht man hingegen in Südkorea. Um Infizierte und deren Kontakte im Überblick behalten zu können, will man in Kürze ein Pilotprojekt starten, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz, Gesichtserkennung und tausender von Überwachungskameras die Bewegungen von Menschen zu verfolgen, die mit dem Coronavirus infiziert sind. Und dies trotz großen Bedenkens hinsichtlich der Verletzung der Privatsphäre.
Das staatlich finanzierte Projekt in Bucheon, einer der am dichtesten besiedelten Städte des Landes am Stadtrand von Seoul, soll im Jänner in Betrieb genommen werden, sagte ein Stadtbeamter gegenüber Reuters. Das System verwendet einen KI-Algorithmus und eine Gesichtserkennungstechnologie, um das von den mehr als 10.820 Überwachungskameras im öffentlichen Raum gesammelte Filmmaterial zu analysieren und die Bewegungen einer infizierten Person, zudem jeder Person, mit der sie engen Kontakt hatte und ob sie eine Maske trug, zu analysieren.
Schnelle, kostengünstige und möglichst niederschwellig verfügbare neue Methoden um Corona-Infizierte möglichst rasch zu entdecken und so mehr Schutz für die Bevölkerung zu bieten, können in den kommenden Monaten den Wettlauf Mensch gegen das Virus ein bisschen zum Positiven bewegen.