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Donald Trump oder zumindest seine Mitarbeiter sind bemüht, das durchaus angeknackste Image des US-Präsidenten aufzupolieren. Ein Mittel der Wahl sollte dabei die holde Kunst sein. Doch der Plan, das Weiße Haus mit hochwertigen wie hochkarätigen Kunstwerken zu schmücken, verlief nicht wie geplant.
Laut "Washington Post" hat die für Gestaltung im Weißen Haus zuständige Kuratorin im Guggenheim Museum angefragt, ob das Gemälde "Landschaft im Schnee" des niederländischen Malers Vincent Van Gogh als Leihgabe verfügbar sei. Das Gemälde von 1888 verlasse das Haus nur in "seltenen Ausnahmen" zitiert die Zeitung die Antwort von Guggenheim-Kuratorin Nancy Spector. Das Museum habe dafür ein anderes Kunstwerk als Leihgabe angeboten: ein Gold-Klo.
Das New Yorker Haus verfügt tatsächlich über eine (funktionsfähige) Toilette aus 18-karätigem Gold: Die "America" betitelte Arbeit des italienischen Künstlers Maurizio Cattelan war 2016 zu sehen - und zu benutzen. Dieses Werk sei verfügbar, sogar als "Langzeit-Leihgabe", es sei "sehr wertvoll und zerbrechlich", Anleitungen zu Pflege und Installationen gäbe es dazu.
Damit wäre das Werk in dem Umfeld angekommen, an das der Künstler es adressiert hatte: in der Luxus-Welt einer kleinen Gruppe von Wohlhabenden. Cattelan spielt mit seiner Gold-Toilette auf den amerikanischen Traum an, in dem selbst die Reichsten durch einfache körperliche Bedürfnisse mit ärmeren Teilen der Gesellschaft verbunden bleiben.
Der beunruhigendste Gedanke dabei: Trump könnte den Vorschlag großartig finden.