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Auf nach Good Old Europe

Von Rosa Eder-Kornfeld

Wirtschaft

Die USA sind für die österreichischen Tourismusbetriebe der wichtigste Fernmarkt.


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Wien. Der US-Tourist ist durchschnittlich 43 Jahre alt, sehr gebildet und ein Reiseprofi. Europa ist ihm nicht unbekannt, er war bereits ein- oder mehrmals dort. In Österreich bleibt der Amerikaner etwa 5,8 Tage, und er gibt im Schnitt 158 Euro täglich aus. Top-Reiseziele sind neben Wien die Stadt Salzburg und Innsbruck. Das alles weiß Michael Gigl, für die USA verantwortlicher Manager der Österreich Werbung (ÖW) in New York. Er sprach am Dienstagabend gemeinsam mit ÖW-Geschäftsführerin Petra Stolba vor Journalisten über Österreichs wichtigsten Fernmarkt. 700.000 Ankünfte und 1,7 Millionen Nächtigungen von Gästen aus den USA wurden 2015 von der Statistik Austria erfasst. In den vergangenen fünf Jahren habe es eine Steigerung um über 40 Prozent bei Ankünften und Nächtigungen gegeben, sagte Stolba. Die bisherige Sommersaison sei gut gelaufen, jetzt erwarte man einen "goldenen Herbst".

Österreich gelte als sicheres, politisch und wirtschaftlich stabiles Land, aber niemand komme nach Österreich, nur weil es sicher sei, betont Stolba. Gäste aus den USA schätzen Kultur und Tradition, Architektur, Landschaft und Natur und im zunehmenden Ausmaß österreichische Kulinarik.

Politische Themen sind heikel

Die politische Entwicklung in Österreich werde in den USA natürlich thematisiert, sagt Gigl, so wie die politischen Tendenzen in Europa allgemein. Sie habe aber bei weitem nicht dieselbe Brisanz wie in den Jahren 1986 bis 1992, als Kurt Waldheim Bundespräsident war, oder während der schwarz-blauen Koalition, die in den Jahren von 2000 bis 2005 regierte. "Ich glaube nicht, dass es zu Veränderungen im Reiseverhalten der US-Amerikaner kommt", sieht Gigl das Image Österreichs intakt. Gastgeber tun jedenfalls gut daran, keine kontroversiellen Themen aus Politik und Religion aufzugreifen.

Mit den "Millennials" erschließt sich für die Österreich Werbung eine neue Zielgruppe. Im Gegensatz zu den älteren Amerikanern haben sie eine andere Vorstellung von "Luxus": Gesunder Lebensstil, bewusste Ernährung, persönliche Weiterentwicklung. Für sie werden vermehrt Freizeitangebote zum individuellen Entdecken geschaffen.