Zum Hauptinhalt springen

Auf zur Lynch-Justiz

Von Bernhard Baumgartner

Kommentare

Der geniale Regisseur und Autor David Lynch schenkte der Welt bereits einige Sternstunden des Kinos: "Blue Velvet", "Der Elefantenmensch" oder "Mulholland Drive" - wie auch die neue Maßstäbe setzende TV-Serie "Twin Peaks". Nun schenkt uns Lynch etwas völlig anderes: Er begab sich auf Filmsafari durch Deutschland. Fast einen Monat zog ein Filmteam unter der Leitung seines Sohnes Austin Lynch durch die vermeintlich fremden Gefilde und interviewte 50 Menschen von der Straße.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 13 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Mit Fragen wie "Gibt es etwas, das ich bereue?" oder "Worauf bin ich stolz?" konfrontiert, antworteten die meisten Menschen frappierend ehrlich. Lynch gab sich überrascht: "Es hieß immer, die Deutschen seien in Gesprächen über ihr Leben bei weitem nicht so aufgeschlossen wie die Amerikaner - doch die Menschen waren erstaunlich offen und ehrlich vor unseren Kameras." Den Auftakt macht Luci Lehmann aus Teschow, die als einschneidendstes Erlebnis ihres Lebens die Wiedervereinigung nannte. Die Gespräche werden ab sofort unter www.interviewproject.de veröffentlicht.

Es ist nicht das erste Interview-Project - 2010 war Lynchs Heimat, die USA, dran. Es wird interessant zu vergleichen, wo sich die Interviews ähneln und wo sie auseinander driften. Sind deutsche Lebensentwürfe wirklich so anders als jene der Amerikaner? Man darf gespannt sein.

David Lynch erkundet die deutsche Seele