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Sicher, es sind die Persönlichkeiten, die den Sport erst interessant machen. Sie sind das Salz im Einheitsbrei der mediengeschulten und geglätteten Generation aus Strebern und braven Wiederkäuern der ewig gleichen und austauschbaren Floskeln. Es sind die Bode Millers und Marko Arnautovics, auf die man manchmal kopfschüttelnd, manchmal bewundernd schaut. Doch nur anders zu sein, ist keine Erfolgsgarantie, auffallen um jeden Preis kein Kriterium für Persönlichkeit. Die Grenzen der Loyalität dem eigenen Arbeitgeber gegenüber und des guten Geschmacks sollten halt doch gewahrt bleiben.
Adi Pinter hat beide mit seinem Striptease überschritten. Und dass er auch sonst keine Gelegenheit auslässt, seine Verbundenheit zum GAK zu bekunden, wird auch schön langsam nervig. Er werde auf immer und ewig mit den Athletikern verheiratet sein, sagte er jüngst zur "Kleinen Zeitung". Vielleicht hat er sich ja von seiner Aktion mit dem nackten Oberkörper, auf dem das GAK-Logo prangte, erhofft, dass die Braut seinem Werben nachgibt. Doch die sollte sich das zweimal überlegen. Anders als die Grazer war Pinter zuletzt als Trainer nicht rasend erfolgreich. Zwar wäre ein Engagement des bunten Vogels, der neben dem GAK vor allem sich selbst verehrt, ein medialer Coup. Auf dem harten Weg zu einem seriösen Image wäre es aber ein gewaltiger Rückschritt. Andererseits würde es auch ganz gut passen: Der Konkurs-Hattricker GAK war ja auch schon immer ein bisserl anders.