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Das Parkpickerl ist ein emotionales Thema: Oh ja. In einem Leserbrief wurde vorgerechnet, dass ein Familienvater ab dem
1. Oktober mit einer Zusatzbelastung von monatlich 370 Euro zu rechnen hat - weil er, sobald er seinen Wohnbezirk verlässt, um arbeiten zu gehen oder einzukaufen, zwei Euro pro Stunde bezahlen müsste. Pro Arbeitstag 17 Euro. Inklusive allfälliger Strafen 370 Euro pro Monat.
In einem anderen Leserbrief wurde die Volksbefragung nach Stockholmer Vorbild - also nach Einführung der Maßnahme - sogar mit dem Anschluss an Hitler-Deutschland verglichen: ein geschmackloser und völlig absurder Vergleich.
Unbestritten verdient die Stadt mit dem Parkpickerl Geld. Aber was passiert denn erwiesenermaßen in Bezirken, wo es eingeführt wird: Der Verkehr wird reduziert, die Menschen steigen auf die Öffis um. Und das kostet 365 Euro - im Jahr. Vom Umweltschutz gar nicht zu reden.
Eigentlich müsste man die Frage stellen, ob Parken heute überhaupt noch für jeden gratis sein darf: Wäre das so, könnten wir alle dabei zuschauen, wie unsere Stadt im Verkehr erstickt. Die Lösung ist ein neues Verkehrsbewusstsein - und nicht unreflektierte, hetzerische Polemik.