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Aufschwung ohne Rechtsstaat

Von Hans-Paul Nosko

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Unter dem Titel "Buddha mit Stahlhelm" bringt das Ö1-Radiokolleg dieser Woche eine Serie über die Region, die in den Sechziger und Siebziger Jahren vom Vietnamkrieg betroffen war. Doppelt gelitten hat Kambodscha: Zunächst durch die US-amerikanischen Bombardements, nach Ende des Krieges durch die Schreckensherrschaft der Roten Khmer, die 1979 zu Ende ging. Heute wird im Westen die wirtschaftliche Stabilität des bitterarmen Landes gerühmt. Was die Sendung vom Dienstag aufgezeigt hat, ist die Kehrseite: 60 Prozent der Wälder bereits abgeholzt, Grundstücksspekulationen, eine steigende Zahl der landlosen Bevölkerung, Korruption. Wer sich dagegen auflehnt, muss mit Überfällen oder Ermordung rechnen. Rechtsstaatlichkeit und Demokratie hat der ökonomische Aufschwung bis jetzt noch nicht nach Kambodscha gebracht.

medienkritik@wienerzeitung.at