Die Porzellanmanufaktur Augarten gelangte zuletzt unrühmlich in die Schlagzeilen. Wirtschaftliche Verluste führten im Sommer 2003 zum Zwangsausgleich. Im September 2003 erwarb schließlich eine Investorengruppe die Manufaktur. Gibt es für die Häferlmacher ein Leben nach der Insolvenz?
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Projektleiter für "Augarten Neu", geführt von der Restrukturierungs- und Beteiligungs GmbH. unter Erhard Grossnigg, ist Manfred Kunze: "Es ist unser Ziel, aus dem hervorragenden Fundus dieser fast 300-jährigen Manufaktur zu schöpfen, Designs und Formen wieder zu beleben, den weltweit guten Ruf von Augarten-Porzellan zu festigen und das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen."
Die Wiener Porzellanmanufaktur ist die zweitälteste Europas, sie wurde 1718 unter Kaiser Karl VI gegründet, der Claudius Innocentius du Pacquier das alleinige Recht verlieh, innerhalb der Kronländer Porzellan zu erzeugen. "Wir wollen edles Porzellan einem breiten Publikum vor Augen führen und besonders den Produktionsstandort im Schloss Augarten beleben", führt Kunze aus, die Schauräume würden noch erweitert, um die einzelnen Gegenstände - "besonders unser Tafelgeschirr" - richtig zur Geltung zu bringen. Kunze: "Wir haben eine Kooperation mit entsprechendem Glas und Tafelsilber, die dem Kunden ermöglicht, eine komplette Ausstattung zu erwerben. Aber natürlich ist auch jeder Teil unseres Porzellans einzeln erhältlich, wodurch wir zum Sammeln anregen wollen".
Kaffee im Schauraum
Die lichtdurchfluteten Räumlichkeiten im Schloss Augarten sind zu den üblichen Geschäftszeiten zugänglich. Täglichen finden Führungen durch die Manufaktur und den Malerei-Betrieb statt, die mit und ohne Kaffeejause unter Tel. 01/211 24 - 40 gebucht werden können. Ebenso die Malkurse für Erwachsene und das beliebte "Weihnachtsmalen für Kinder" am Samstag, dem 22. November zwischen 9 und 16 Uhr, wofür eine Anmeldung erforderlich ist. Auf Initiative der neuen Leitung stehen in den Schauräumen Tischchen mit Stühlen, wo Schaulustige Kaffee einnehmen können.
Vielleicht lässt sich ja auf diese Weise an die glorreiche Vergangenheit anknüpfen, als der Besuch der Manufaktur fixer Bestandteil jedes Staatbesuches war.