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Auge in Auge mit den Terroristen

Von Jane Barrett

Politik

Das Trauma der Anschlagsopfer von Madrid. | Madrid. (reuters) Vor drei Jahren war Jesus Ramirez Castanedo wie jeden Tag pünktlich auf dem Weg zur Arbeit, als zwei Bomben seine Beine und sein ganzes bisheriges Leben zerschmetterten. Am Donnerstag sah er erstmals den mutmaßlichen Attentätern in die Augen.


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Der 11. März 2004 begann für Ramirez Castanedo wie alle Arbeitstage seit 35 Jahren. Er stand vor Tagesanbruch auf, ging zu Fuß zum Bahnhof, kaufte seine Tageszeitung und suchte nach einem Sitzplatz in dem Nahverkehrszug, der ihn von dem Vorort Santa Engracia ins Zentrum von Madrid bringen sollte. Aber kaum hatte er sich hingesetzt, explodierten zwei Sprengsätze. Ramirez Castanedos Trommelfelle platzten, sein Körper geriet in Brand, beide Beine wurden gebrochen.

"Ich habe gerade die zweite Operation an meinem rechten Bein hinter mir und noch immer Schrapnelle in meinem Körper", erzählt Ramirez Castanedo. "Viel schwieriger ist aber die seelische Erholung." Der ehemalige Beamte erzählt, wie die kleinsten Ereignisse die schlimmsten Erinnerungen wachrufen können. "Wenn ich einen Mann sehe mit so einer gelben Weste der Rettungsdienste, dann passiert es mir, dass alles mit einem Schlag wieder vor meinen Augen steht, wie mich jemand aus dem Zug zieht ... Es ist ganz schwierig zu schlafen."

Ramirez Castanedo und die anderen Opfer der Anschläge erhalten wöchentlich psychologische Unterstützung, um den Angriff zu verarbeiten.

Unmittelbar vor dem Prozess erhielten die Betroffenen zusätzliche Hilfen angeboten. Psychologen haben sie für den schmerzhaften Moment vorbereitet, in dem die 29 Verdächtigen vor Gericht erscheinen und Stellung nehmen werden. Viele Opfer haben Angst davor, dass die nur oberflächlich überwundenen Erinnerungen mit voller Macht zurückkehren.

"Ich erinnere mich daran, wie ich den ganzen Tag über gesucht habe, von einem Krankenhaus zum anderen, nur, um zum Schluss auf dem Friedhof zu landen", erzählt Pilar Manjon, deren 21-jähriger Sohn getötet wurde. "Nichts kann mir meinen Sohn zurückgeben", sagt eine Frau, die sich als "Isabel, die Mutter von Jorge" vorstellt. "Aber ich will wenigstens erleben, dass ihm Gerechtigkeit widerfährt, um seinetwillen Recht gesprochen wird."