Das Europäische Parlament hat sechs giftige Plastik-Weichmacher für Kinderspielzeug verboten. Die so genannten Phthalate machen zwar Gummienten und Beißringe geschmeidig, haben sich jedoch als giftig herausgestellt.
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Bereits seit 1999 erneuerte die EU-Kommission gegen die Proteste der Industrie jährlich das Verbot der fraglichen Substanzen. Das Parlament bestätigte, dass die Stoffe DEHP, DBP und BBP nichts in Kinderspielzeug zu suchen haben. Diese haben sich in Tierversuchen als krebserregend herausgestellt und schädigen vor allem Leber und Niere, bestätigte der zuständige Berichterstatter Antonios Trakatellis. Besonders die Angewohnheit von Kleinkindern, ihr Spielzeug in den Mund zu nehmen erhöht die Gesundheitsgefahr. Die Weichmacher können nämlich freigesetzt werden, wenn Kinder auf den Plastikwaren herumkauen oder daran lutschen: Gefährlichen Mengen der Giftstoffe gelangen so in den Kinderkörper. Deswegen wurden auch DINP, DIDP und DNOP für sämtliche Babyartikel verboten, die von Kindern in den Mund genommen werden. Die drei Substanzen könnten die spätere Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen.
Erfreut über das Gesetz zeigte sich die Umweltschutzorganisation Greenpeace, die via Aussendung von einem "schwer erkämpften" Ergebnis sprach. Kritik hingegen kam von der Europäischen Weichmacherindustrie.