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Abschied nehmen hieß es am Sonntag für die grün-weiße Fangemeinde vom ach so geliebten Hanappi-Stadion in Wien-Hütteldorf - seit Jahren stets "St.Hanappi" genannt. Das Match gegen Innsbruck (2:0) soll laut Vereinsführung das letzte Meisterschaftsspiel in der anno 1977 als Weststadion errichteten Arena gewesen sein. Für 6. Juli ist auch noch eine große Abschiedsparty inklusive Testspiel gegen Celtic Glasgow vorgesehen, ehe für mindestens zwei Jahre ins Happel-Stadion übersiedelt wird. Denn das Hanappi soll einem Neubau mit 24.000 Plätzen, um 90 Grad gedreht, weichen - Eröffnung: 2016, Kostenpunkt: 50Millionen Euro. Fantastische Pläne, die jeden Rapidler angesichts der aktuell tristen Stadion-Infrastruktur zu Jubelstürmen hinreißen wird. Und doch viel zu schön, um wahr zu sein. Denn so sehr der neue Präsident Michael Krammer mit rasantem Anfangselan sein Macher-Image pflegt, so sehr erweist sich die Zielsetzung als unrealistisch. Oder wie viele Pläne des neuen Stadions hat die Öffentlichkeit schon gesehen? Wie wird die finanzielle Lücke von mehr als 30Millionen Euro für das Projekt geschlossen, wenn die Stadt Wien nicht mehr als die zugesagten 17,7 Millionen hergibt? Und wie seriös ist es zu sagen, ein Stadion dieser Größenordnung kostet inklusive Abriss nur 50 Millionen? Und selbst wenn - dass die Arena in zwei Jahren eröffnet werden kann, ist angesichts der langatmigen Vorplanungen inklusive Anrainer-Mitsprache, Flächenwidmung und Verkehrsgutachten ziemlich utopisch. Sehr wahrscheinlich wird das wahre Abschiedsspiel in Hütteldorf erst kommen.