"Sehr optimistisch" und ohne größere Nervosität präsentierte sich der Spitzenkandidat und Parteichef der Wiener ÖVP, Bernhard Görg, als er am Sonntag um Punkt elf Uhr das Wahllokal in der Knollgasse in Dornbach betrat.
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Zuvor sei er - so wie fast jeden Sonntag - in der Kirche in Glanzing gewesen, so Görg. "Es war aber ein Messbesuch wie jeder andere, besonderen geistigen Beistand benötige ich heute nicht." Allerdings musster er den Kirchgang diesmal ohne seine Frau antreten, nachdem diese in der Knollgasse als Wahlhelferin tätig war.
Das Mittagessen wollte Görg zusammen mit zwei seiner Söhne in Ruhe zu Hause einnehmen. "Meine Frau hat gestern ein Gulasch vorgekocht und das wärmen wir jetzt auf". Danach wollte er ein wenig Zeitung lesen und am Nachmittag in die ÖVP-Zentrale fahren. Einen wahren Fotomarathon musste Görg bei der Stimmabgabe über sich ergehen lassen, bis alle Pressevertreter zufrieden waren. Diese lobten ihn dafür: "Wunderbar". Görg: "Aus mir wird noch etwas." Auf die Wahlchancen angesprochen, bemerkte Görg: "Wir legen auf jeden Fall zu." Von seinem "überehrgeizigen" Ziel - 20 Prozent und mehr - ist er am Sonntag nicht mehr so überzeugt gewesen: "Wenn es nicht ganz klappt, bin ich auch nicht zu unglücklich". Er habe jedenfalls "schlicht und einfach" ÖVP gewählt, ohne Vorzugsstimme zu vergeben.