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Aus Park- werden Hausbesetzer

Von Michael Schmölzer

Politik

"Occupy Wall Street"-Aktivisten suchen nach neuen Möglichkeiten.


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New York/London/Zürich. In den Reihen der Republikaner haben die Aktivisten der "Occupy Wall Street"-Bewegung wenig Anhänger, die Präsidentschaftsbewerber der "Grand Old Party" sind da keine Ausnahme. "Nehmt erst einmal ein Bad und sucht euch dann einen anständigen Job", empfiehlt Newt Gingrich den Demonstranten, die zuletzt in New York und anderen US-Großstädten große Kundgebungen abgehalten haben.

Mittlerweile ist die kapitalismuskritische Bewegung von anderer Seite massiv unter Druck geraten. Angesichts frostiger Temperaturen leeren in sich in den USA und in Europa die Zeltstädte, die von den Aktivisten im Sommer errichtet worden waren. Dazu kommt, dass die Polizei zuletzt zahlreich Camps räumen ließ - etwa das im New Yorker Zuccotti-Park, dem wohl bekanntesten Sammelpunkt der Banken-Kritiker. Die Aktivisten geben allerdings nicht auf, es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass nun auf die Besetzung von Häusern zurückgegriffen wird. In Washington übernahmen Aktivisten mehrere Stunden lang eine leerstehende Schule und entrollten ein Spruchband mit der Aufschrift "Öffentliches Eigentum unter der Kontrolle des Gemeinwesens". Sympathisanten versammelten sich vor dem Gebäude, um ihre Unterstützung zu bekunden. Das Gebäude wurde am frühen Abend von der Polizei geräumt. In London besetzte ein Dutzend Bankengegner ein leerstehendes Bürogebäude, das der Schweizer UBS-Bank gehört. Das Gebäude soll als "Bank der Ideen" genutzt werden, so die Aktivisten. In Zürich sind Aktivisten unter das Dach der Kirche geschlüpft. Die für die Züricher City-Kirche St. Jakob verantwortliche Pfarrerin gewährte den Demonstranten, die zuvor von einem Platz im Stadtzentrum vertrieben worden waren, Asyl - zumindest bis Anfang Jänner.