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Ausgang liegt im Ungewissen

Von John Taylor

Politik

Sydney - Es wird bis zuletzt ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Bis zuletzt ist offen, ob die Australier bei der Parlamentswahl am Samstag die konservative Regierung bestätigen oder sich doch für einen Wechsel zur linksgerichteten Arbeiterpartei entscheiden werden.


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Fest steht dagegen schon jetzt, dass die Wahl im Zeichen eines deutlichen Rechtsrucks der australischen Gesellschaft steht. In ihrer Wahlkampagne setzten sich Konservative und Sozialisten zwar durch klassische Schwerpunkte voneinander ab: Während Premierminister John Howard ganz auf innere Sicherheit und militärische Stärke setzte, versuchte die Opposition, soziale Themen in den Vordergund zu rücken. In einem Punkt zogen jedoch alle großen Volksparteien an einem Strang: Bei der Verschärfung des Asylgesetzes wagte niemand auszuscheren.

Jüngste Umfragen sehen die linksgerichtete Opposition im Vergleich zu Howards Regierungsbündnis mit einer hauchdünnen Mehrheit von 2 Prozent bei 51 Prozent vorne. Doch wirklich aussagekräftig sind diese Zahlen noch nicht. Während 45 Prozent der Befragten dem Herausforderer Kim Beazley bessere Ideen für Australiens politische Zukunft zugestehen, würden ihn nur

37 Prozent auch gerne als Premierminister sehen. Regierungschef Howard punktete in seinem Wahlkampf dagegen vor allem mit dem Image des Machers, das er unter anderem mit der Entsendung australischer Elitesoldaten in den Kampf der USA gegen den internationalen Terrorismus unter Beweis zu stellen suchte. Große Sympathien im australischen Volk gewann er in den vergangenen Monaten auch mit seiner erbarmungslosen Haltung gegenüber Bootsflüchtlingen.

Nutznießerin der latenten Ausländerfeindlichkeit unter den Australiern war in den vergangenen Jahren aber vor allem die rechtsextreme Politikerin Pauline Hanson, die in Queensland zuletzt satte 25 Prozent erreichte.