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Ausgezeichnete Vielfalt

Von Bernd Vasari

Politik
Hochkarätige Initiatoren und Partner des Preises: v.l.n.r.: Eva Karabeg (ORF Wien), Ali Rahimi (stv. VWFI-Obmann), Franz Wohlfahrt (Generaldirektor Novomatic), Frank Hensel (Vorstandsvorsitzender Rewe International AG), Bürgermeister Michael Häupl (VWFI-Schirmherr), Brigitte Jank (Präsidentin WKW), Bettina Glatz-Kremsner (Vorstandsdirektorin Österreichische Lotterien), Meri Disoski (Geschäftsführerin VWFI), Elisabeth Vogel (ORF Wien) und Georg Kraft-Kinz (VWFI-Obmann).
© VWFI/Magdalena Possert

Der Preis richtet sich an | Migranten und Nicht-Migranten.


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Wien. "Wien ist eine Großstadt, die von Vielfältigkeit lebt", sagt Eva Karabeg vom ORF Landesstudio Wien. Um den Menschen hinter dieser Vielfältigkeit eine Bühne zu geben, wurde nun der "Preis der Wiener Vielfalt" vom Verein Wirtschaft für Integration (VWFI) und dem ORF-Wien initiiert. Vergeben wird der Preis in den Kategorien Wirtschaft, Küche in Wien, Sport, Bühne, Wissenschaft und Bildung. Je 2500 Euro erhalten die sechs Gewinner. Die Siegerehrung wird in der Woche des Nationalfeiertags am 26. Oktober stattfinden. Die Einreichung für den Preis, die auf eigene Initiative oder als Nominierung erfolgen kann, ist online vom 25. Juni bis einschließlich 15. September möglich.

"Bei dem Thema Integration schlaft einem normalerweise gleich das Gesicht ein", sagt Georg Kraft-Kinz, stellvertretender Generaldirektor der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, auf diesen Preis treffe das aber nicht zu. Dieser sei nämlich ein lustiger Preis.

Internationale Wurzeln sind keine Voraussetzung, um diesen Preis zu gewinnen. Mitmachen können alle 1,8 Millionen Wiener, so Kraft-Kinz. "Das Potenzial der Stadt ist so riesengroß, das wollen wir hiermit herzeigen."

Dem stimmt auch Bürgermeister und Schirmherr des Vereins Wirtschaft für Integration, Michael Häupl zu. Integrationsdebatten würden zumeist ernst geführt werden. Der Preis der Wiener Vielfalt hätte hingegen einen positiven und fröhlichen Zugang. Hier soll nämlich gezeigt werden, was Menschen, die nach Österreich kommen, alles leisten. Vielfalt sei für die Stadt ein wichtiger Faktor. Nicht zuletzt sei das Wiener Schnitzel eigentlich ein italienisches Produkt, sagt der Bürgermeister. Aber das wissen nicht viele, ergänzt er.

Verstehen, wie andere Kulturkreise wirtschaften

Für Brigitte Jank, Präsidentin der Wiener Wirtschaftskammer, steht fest: "Die Wiener Wirtschaft lebt Vielfalt." 30 Prozent der Wiener Unternehmer haben migrantischen Hintergrund. Genau so hoch sei der Anteil bei den Unternehmensgründungen. Sie sieht hier ein "gutes vielfältiges Miteinander". Die Unternehmer kommen aus mehr als 90 Ländern.

Menschen aus dem Ausland seien auch weiterhin dringend gefragt. "Wir brauchen jeden Menschen, gerade weil unsere Stadt wächst", sagt Jank. Aber auch für die Absatzmärkte, von denen der Großteil im Ausland liege. Knapp 60 Prozent der österreichischen Wertschöpfung wird im Ausland erzielt. Daher sei es wichtig, viele Sprachen zu sprechen und zu verstehen, wie "andere Kulturkreise wirtschaften". Daher unterstütze die Wirtschaftskammer Wien den Preis, der "erfolgreiche Diversity-Projekte vor den Vorhang holt und das Bewusstsein über die Vorteile von Vielfalt stärkt".

Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der Rewe International AG, sieht in Vielfalt immer eine Bereicherung und den einzigen Weg für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft. Deshalb würde seine Firma den Preis unterstützen. Mitarbeiter der Rewe International AG - dazu gehören etwa Billa oder Merkur - kommen aus über 80 Nationen, so Hensel. Und: Das Wiener Schnitzel kam zwar über Italien nach Wien, weiß Hensel, seinen Ursprung hätte es aber in Istanbul.