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Ausländische Investoren wollen marodes Hotel Panhans kaufen

Von Kid Möchel

Wirtschaft
Panhans soll den Eigentümer wechseln.
© wikipedia/priwo

Heute, Mittwoch, soll die Finanzierung des Deals ins Trockene gebracht werden.


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Wr. Neustadt/Semmering. Die insolvente Panhans HotelgesellschaftmbH, der die 124 Jahre alte Bettenburg auf dem Semmering gehört, soll einen neuen Eigentümer bekommen. Laut Masseverwalter Gernot Hain will eine ausländische Investorengruppe fünf Millionen Euro für den Tourismuspalast hinblättern, der vom Sachverständigen Werner Bayer samt Nebengebäuden und Nebenflächen (Wald) auf einen Verkehrswert von 6,14 Millionen Euro geschätzt wurde. Die Investoren wollen die Anteile der insolventen Gesellschaft übernehmen, weil bei einem Asset Deal die Betriebsgenehmigungen verloren gehen könnten.

Für den Deal sollen die Käufer aber dem Vernehmen nach auch die Unterschrift der Sachwalterin des Panhans-Hauptgesellschafters Anton Kallinger-Prskawetz (AKP Vermögensverwaltungs GmbH & Co KG) benötigen, damit die Gesellschaftsanteile übertragen werden können. Zugleich muss die Zustimmung des Vormundschaftsgerichts eingeholt werden.

Bereits heute, Mittwoch, sollen die notwendigen Dokumente zur Finanzierung des Deals zur Unterzeichnung bzw. eine Bankgarantie vorgelegt werden. Vom Verkaufserlös soll etwas mehr als eine Million Euro an Kallinger-Prskawetz bzw. in den Topf der Sachwalterin fließen. "Wir haben das beste Angebot gelegt und alle anderen Interessenten haben wesentlich weniger geboten", sagt Bernhard Wagner, Anwalt der Käufer in spe zur "Wiener Zeitung". "Das ist eine großzügige Lösung. Das Gutachten ist eine Sache, das ist nur ein Näherungswert. Verschiedene Mängel an der Substanz sind dabei nicht berücksichtigt." Nachsatz: "Das Bestreben der Investoren ist darauf gerichtet, das Hotel wieder hervorzuheben, und dass vor Ort für die Region etwas passiert." Laut dem Anwalt würden die Investoren ordentlich Geld in das Panhans stecken müssen. Den Kaufpreis (fünf Millionen Euro) soll die Meinl Bank finanzieren. Sollte der Betrag nicht bis Ende November fließen, soll - nach Unterfertigung aller Verträge - eine Art Schmerzensgeld in Form einer Abschlagszahlung von 500.000 Euro an den Masseverwalter fließen, heißt es. Der Betrag soll zwischen Masse und Kallinger-Prskawetz geteilt werden.

Die Schulden

Rund 3,295 Millionen Euro betragen die Verbindlichkeiten. Davon entfallen 1,45 Millionen Euro auf die UniCredit Bank Austria und 692.000 Euro auf die Raiffeisenbank NÖ-Süd Alpin, die beide besichert sind. Weitere 700.000 Euro fordern die unbesicherten Gläubiger und 365.000 die 78 Panhans-Mitarbeiter.