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Auslandsinvestoren über Korruption verärgert

Von WZ-Korrespondentin Karin Bachmann

Wirtschaft

Slowakei und Ungarn gelten als attraktive Standorte. | Flat Tax verliert an Bedeutung. | Bratislava/Budapest. Ob und wie sich die Machtverhältnisse in Ungarn und der Slowakei nach den in Kürze anstehenden Parlamentswahlen ändern werden, scheint für Auslandsinvestoren relativ uninteressant.


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Viel größere Sorgen bereiten ihnen in Krisenzeiten die Durchsetzung von Rechtsansprüchen, die in der Praxis oft an einer langen Verfahrensdauer scheitert, und die schleppende Bekämpfung der Korruption. Das ergibt sich aus den Konjunkturumfragen der deutschen Auslandshandelskammern in Bratislava und Budapest, an denen jeweils rund 180 Unternehmen vor allem aus Deutschland, Österreich und Frankreich teilnahmen.

In Ungarn beeinflusst das Wahlergebnis bei zwei Dritteln der Befragten die Investitionsentscheidungen "überhaupt nicht" oder "kaum". Die Slowakei wiederum profitiert laut Michael Kern von der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer weiterhin von den günstigen marktwirtschaftlichen Bedingungen, die noch unter dem früheren Premier Mikulá Dzurinda geschaffen worden seien. Der Zuspruch zum Standort ist heuer besonders hoch.

Mehrheit würde wieder investieren

92 Prozent aller Befragten - und damit deutlich mehr als in den Vorjahren - würden wieder in der Slowakei investieren, in Ungarn sind es 80 Prozent.

Besorgniserregend ist für Dirk Wölfer von der Deutsch-Ungarischen Industrie- und Handelskammer, dass die Unternehmer weder beim Abbau von Bürokratie noch bei der Bekämpfung von Korruption und Intransparenz Verbesserungen wahrnehmen.

Außerdem kritisieren die Befragten in Ungarn insbesondere das Steuersystem und die Steuerlast. Trotz eines Einheitssteuersatzes von 19 Prozent verliert hier auch die Slowakei an Attraktivität. Wertberichtigungen und Rückstellungen seien nicht abzugsfähig, insofern sei die Steuerlast inzwischen teilweise höher als in Österreich, sagt Markus Halt von der DSIHK. Zufrieden sind die Befragten in beiden Ländern mit der Leistungsbereitschaft der Arbeitnehmer, den Lohnkosten und der Verfügbarkeit von Fachkräften.