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Magere vier Punkte aus fünf Spielen, ein desaströses Torverhältnis von 9:16, letzter Tabellenplatz: Dass die Wiener Austria nach der zweiten 1:5-Abfuhr gegen den alles andere als Weltklasse spielenden Ex-Großklub AC Milan (diesmal im Mailänder San Siro) überhaupt noch vom Aufstieg ins Europa-League-Sechzehntelfinale träumen darf, ist der speziellen Arithmetik der Gruppe D mit annähernd drei gleich starken Teams hinter den Italienern geschuldet; dass die Favoritner nun aber gleichsam optimistisch und hoffnungsfroh dem "Finale" gegen AEK Athen am 7.Dezember im Prater entgegensehen und laut medialer Darstellung "eh nur" diesen einen Sieg benötigen, irritiert dann aber doch gewaltig. Denn in der momentanen Verfassung der Violetten ist dieser Sieg und damit das erstmalige Überwintern in der Europa League völlig unrealistisch - erst recht in einem buchstäblichen wie stimmungsmäßigen Eiskasten namens Ernst-Happel-Stadion, wo derzeit jeder Verein der Welt gegen den heimschwachen Vizemeister antreten würde. Zu Erinnerung: Nur drei von acht Liga-Heimspielen hat die Austria im Prater-Oval in dieser Saison gewonnen, zuletzt setzte es peinliche Niederlagen gegen die Admira (2:3) und Mattersburg (1:3) - nicht besser die Bilanz im Europacup, wo zu Hause gegen Limassol (0:0), Osijek (0:1), Milan (1:5) und Rijeka (1:3) nicht gewonnen werden konnte. Und an die Situation im Vorjahr denken die Austria-Fans ohnedies noch mit Schaudern: Damals wurde der Aufstiegs-Matchball zunächst im Prater gegen Astra Giurgiu (1:2) versemmelt, ehe es im letzten Spiel bei Viktoria Pilsen trotz 2:0-Führung und Überzahl eine 3:2-Pleite setzte. Angesichts dieser Fakten samt der angespannten Personalsituation ist der Aufstieg per Heimsieg gegen Athen alles andere als greifbar, sondern wäre vielmehr ein kleines Fußballwunder in Violett.