Zum Hauptinhalt springen

Austria Center mit neuem Look

Von Matthias Ziegler

Wirtschaft

Vor seiner Fertigstellung im Mai 1987 war das Austria Center Vienna (ACV) umstritten. Ein Volksbegehren hätte das Bauprojekt beinahe verhindert, der damalige Bundeskanzler Bruno Kreisky setzte es dennoch durch. 17 Jahre später ist das Kongresszentrum aus dem Stadtbild des 22. Bezirks ebenso wenig wegzudenken wie die benachbarte UNO-City. Äußerlich hat es sich seit 1987 kaum verändert, im Inneren wurde nun allerdings ein "Tapetenwechsel" vollzogen.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 20 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Alles neu machte der August: Seit wenigen Wochen ist das Innere des Austria Center kaum wiederzuerkennen. Vor allem im Bereich Design wurden neue Akzente gesetzt. Nicht nur der Infostand in der Eingangshalle wurde komplett modernisiert, auch Mobiliar und Beleuchtungskörper wurden teilweise erneuert, berichtet Daniela Herneth, im ACV für Marketing und Public Relation zuständig. Neu sind auch mobile Registraturpulte sowie ein Businesscenter mit Internet-Stationen.

Bereits seit Herbst 2003 prägen vier riesige Leuchtkästen sowie ein Traversenkreis mit Movinglights das futuristisch anmutende Erscheinungsbild der Eingangshalle. "Und die neu installierte Außenbeleuchtung lässt das Haus in den verschiedensten Farben erstrahlen, um den Kultur- und Lifestyle-Kunden die gewünschte Präsenz zu geben", erläutert Herneth. Bei den Gästen komme auch das im Jänner neu eröffnete Ritazza Cafe sehr gut an. Die Investitionen für die Neugestaltung von insgesamt 800.000 Euro dürften sich rentieren.

Eine Viertelmillion Besucher

Auch wenn eine Volksbefragung die für 1995 geplante Weltausstellung EXPO seinerzeit verhindert hatte, hat sich das Austria Center zu einem weltweit anerkannten Kongresszentrum entwickelt. Im vergangenen Jahr beherbergte das ACV 124 Veranstaltungen - 32 davon mit mehr als 2.000 Teilnehmern. In der Statistik wurden 2003 insgesamt 263.981 Besucher erfasst, 52.683 waren ausländische Gäste. Bei den avisierten 114 Veranstaltungen des heurigen Jahres könnten noch mehr Besucher zu erwarten sein. Die größte internationale Veranstaltung war auch heuer wieder die "Exponet" (17. bis 19. Februar) mit 40.800 Teilnehmern. Die meisten Gäste dürfte heuer allerdings das 20. Österreichische Spielefest von 19. bis 21. November ins ACV locken - die Veranstalter erwarten bis zu 64.000 Interessierte.

Für ein volles Haus sorgte heuer der "Austria Hair Congress" (18. und 19. April) mit 15.800 Besuchern. Der ECR (European Congress of Radiology, 4. bis 9. März), seit mehreren Jahren ein Fixpunkt im Jahresprogramm, hat 13.500 Teilnehmern gezeigt, dass auch medizinische Fachkongresse einen wichtigen Faktor für die heimische Wirtschaft darstellen. So machen den Löwenanteil der Veranstaltungen wissenschaftliche Kongresse und Firmenveranstaltungen aus - unter anderem hielt etwa Bill Gates die "Microsoft Netdays" in der Location beim Donaupark ab.

Das ACV gilt auch als idealer Ort für Publikumsveranstaltungen - so wird etwa am 12. Dezember 2004 die Stimme von Hansi Hinterseer durch den Hauptsaal des Gebäudes am Bruno-Kreisky-Platz tönen. Das ACV lockt aber auch internationale Stars wie beispielsweise Norah Jones oder Vonda Shepard.

Lukrativer Wirtschaftsfaktor

Seit der Eröffnung im Mai 1987 haben bei insgesamt 2.344 Veranstaltungen rund 4,2 Millionen Menschen das Austria Center besucht, davon etwa 745.000 aus dem Ausland.

Bei einer voraussichtlichen Anzahl von 218.500 internationalen Teilnehmertagen im Jahr 2004 - wobei ein internationaler Kongressgast in Wien pro Kopf und Tag durchschnittlich 435 Euro ausgibt - wird das ACV seit 1987 bis Ende 2004 rund 996,3 Mio. Euro an Wertschöpfung bewirkt haben.