Trotz eines äußerst schwierigen Umfeldes konnte die heimische Fluglinie Austrian Airlines Group (AUA) im vergangenen Jahr ein positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) | erwirtschaften. Der Einbruch war dennoch beachtlich: Das EGT sank um 60,2% auf 510 Mill. Schilling.
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Die Kosovo-Krise, die politische Instabilität in der Türkei sowie die hohen Treibstoffpreise und die geringere Nachfrage hätten das Ergebnis belastet, sagte AUA-Vorstand Herbert Bammer gestern in
der Bilanzpressekonferenz. Auch der Millenniumeffekt sei nicht eingetreten, denn "die Menschen sind lieber zuhause geblieben, um ihre Kühltruhen zu bewachen". Die Dividende soll unverändert bei 0,51
Euro bleiben.
Das Passagieraufkommen in der Gruppe (AUA, Lauda Air und Tyrolean Airways) stieg um 4,8% auf 8 Mill. Fluggäste, die Linienauslastung erreichte 66,7% (67,8%). Das Frachtvolumen erhöhte sich um 21,6%
auf 105.020 t. In der Austrian Airlines AG sank das EGT um 48,3% auf 457 Mill. Schilling. Im außerordentlichen Ergebnis von minus 282,2 Mill. Schilling würden sich die Kosten der Kapitalerhöhung
sowie die Rückstellungen für Aufwendungen aus dem Allianzwechsel finden, erklärte Bammer.
Die Nachfrageschwäche habe sich auch im Jänner und Februar fortgesetzt, betonte AUA-Vorstand Mario Rehulka. Kurzfristig negative Auswirkungen des Wechsels zur Star Alliance und die weiterhin hohen
Treibstoffpreise würden eine Reihe von Sparmaßnahmen bedingen, u.a. werde das Streckenportfolio optimiert, es gebe einen Personalstopp und das Save Fuel-Programm werde verbessert, so Rehulka weiter.
Was die künftige Struktur in der Gruppe betrifft, so denke ein Konzern wie die AUA "selbstverständlich" über Organisationsänderungen nach, meinte Aufsichtsratspräsident Rudolf Streicher. Gespräche
zur Neuformierung des AUA-Konzerns - kolportiert wurde u.a. eine Holding über AUA, Lauda, Tyrolean - gebe es nicht. Eine Übernahme des Aktienpakets an der Lauda Air werde es heuer nicht geben. Die
AUA hat eine Option darauf.