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Austrian knüpft an Passagierrekord an

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Zuwachs auf Kurz- und Mittelstrecke kompensiert Ausfall bei Langstrecke. | Wien. Alfred Ötsch ist zufrieden: Die Streichung von Langstreckenrouten - um ein gutes Drittel - konnte 2007 mit dem Ausbau der Kurz- und Mittelstrecken "komplett kompensiert" werden, die Auslastung der Flugzeuge stieg auf mehr als 75 Prozent. An den Passagierrekord von 2006 mit rund 10,8 Millionen Fluggästen konnte der heimische Airline-Konzern (Austrian, Tyrolean, Lauda) wieder anschließen. Das Ergebnis sollte nach der Einstellung defizitärer Ostasienrouten und unprofitabler Charterdestinationen deutlich besser ausfallen als in den Verlustjahren davor, erwarten Branchenkenner.


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Die Aktie der AUA verlor - in einem insgesamt stark einbrechenden Wiener Markt - am Montag dennoch weitere vier Prozent und notierte ein gutes Drittel unter dem Ausgabekurs der Kapitalerhöhung vom Herbst 2006.

Auf der Kurz- und Mittelstrecke konnte Österreichs "National Carrier" sowohl bei Passagieren - plus 8,4 Prozent auf mehr als 8,2 Millionen Gäste - als auch bei der Zahl der Destinationen - der "Focus East" wurde noch ausgebaut - deutlich zulegen. Die redimensionierten Sorgenkinder Langstrecke - 1,3 Millionen Passagiere, um 16 Prozent weniger als 2006 - und Charter - 1,4 Millionen Passagiere, um 22 Prozent weniger - flogen zuletzt nach früheren Angaben beide im Bereich schwarzer Zahlen.

Eine Aktualisierung der bisherigen Ergebnisprognose - "schwarze Zahlen für 2007 durchaus möglich, ein dividendenfähiger Gewinn für 2009" - war Ötsch am Montag nicht zu entlocken.

Ötsch auch Finanzchef

Die Bilanz für 2007 wird Ötsch am 13. März auch als Finanzvorstand präsentieren: Nach dem überraschenden Abgang des bisherigen CFO Thomas Kleibl wird der Aufsichtsrat ihn tags zuvor auch mit dessen Agenden betrauen.

Inzwischen verdichten sich die Hinweise, dass nach Kleibls Abgang - den der AUA-Betriebsrat zuletzt unverhohlen begrüßte - der erst im Dezember auf vier Mitglieder erweiterte AUA-Vorstand doch wieder dauerhaft auf drei Mitglieder beschränkt bleibt. Ötsch war schon vor seinem Wechsel zur AUA 2006 im Siemens-Österreich-Vorstand der Finanzspezialist.

Kleibl, dessen Verdienste vor allem beim Abbau der 1,4 Milliarden Euro Schulden des Konzerns in den letzten Jahren vom Aufsichtsrat bei der Bekanntgabe seines "bedauerlichen" Ausscheidens extra hervorgehoben worden waren, hatte bei der Aufstockung des AUA-Vorstandes auf vier Mitglieder Ende des Jahres die von ihm betreuten Technik-Agenden abgeben müssen. Unter anderem hatte er dabei zuvor noch den als strategisch wichtig angesehenen langfristigen Kooperations- und Wartungsvertrag mit der Lufthansa-Technik unter Dach und Fach gebracht.