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Die allgemeine Wirtschaftsflaute und die Folgen der US-Terroranschläge vom 11. September 2001 haben im vergangenen Jahr auch in den Büchern der staatlichen Luftverkehrskontrolle Austro Control Spuren hinterlassen.
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Dass man bei den Umsatzerlösen und beim Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) dennoch habe zulegen können, sei einem umfassenden Kostensenkungsprogramm zu verdanken, betonte Generaldirektor Christoph Baubin gestern vor Journalisten. Denn obwohl die Flugbewegungen um 0,7% auf 818.347 Bewegungen und die Zahl der Service Units um 3,5% auf knapp 1,82 Millionen Einheiten zurückgingen, stiegen die Umsatzerlöse um 1% auf 182,7 Mill. Euro, das EGT erreichte 4,7 (nach 1,4) Mill. Euro.
Für heuer sei die gesamte Luftfahrtbranche von einer Erholung ausgegangen, doch der Irak-Krieg und die Lungenkrankheit SARS hätten diese Hoffnung stark gedämpft. Deshalb werde die Austro Control erneut Maßnahmenpakete zur Kostensenkung umsetzen, die heuer 10 Mill. Euro an Einsparungen bringen sollen. Kündigungen seien jedoch nicht vorgesehen, sagte Baubin. Der Personalstand von derzeit 960 Mitarbeitern soll bis 2004 durch natürliche Abgänge und Fluktuation auf 860 sinken. Außerdem wurde heuer das Investitionsprogramm von 21 auf 15 Mill. Euro reduziert.
Intensive Arbeit am "Single European Sky"
Derzeit wird im Europäischen Parlament der Verordnungsentwurf zum "Single European Sky" (SES) behandelt. Damit soll der europäische Luftraum unabhängig von Staatsgrenzen vereinheitlicht werden, von den 60 Kontrollzonen sollen künftig maximal zehn "functional blocks" überbleiben. Die Austro Control habe im Vorfeld dazu bereits die Central European Air Traffic Services (CEATS) geschaffen, erklärte Johann Zemsky, Vorstand für Flugverkehrsmanagement. An der zentraleuropäischen Flugsicherung für den oberen Luftraum (eine Flughöhe über 9.000 Meter) nehmen Bosnien-Herzegowina, Tschechien, die Slowakei, Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien und Österreich teil.
CEATS soll erstmals im Oktober 2007 in Betrieb gehen, die volle Inbetriebnahme soll Ende 2010 erfolgen. Die Zentrale wird in Fischamend/NÖ gebaut werden.