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Auswirkungen des digitalen Krieges

Von Gregor Kucera

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Als Cyberkrieg gilt gemeinhin, wenn (kritische) IT-Infrastruktur attackiert wird, um den Internetverkehr zu einem Dienst oder einer Website zu unterbinden oder aber möglichst viel vom nationalen Internetverkehr lahmzulegen.

Doch auch Sperren und Zensur fallen in diesen Bereich. Das Internet, das freien Informationszugang ermöglichen soll, ist in vielen Ländern eingeschränkt. Äthiopien, Belarus, China, Indien und die Türkei zensieren das Internet, auch Russland erlaubt keinen unkontrollierten Zugriff.

Während nun auf der einen Seite Russia Today und Sputnik gesperrt werden, wird der Zugang zu Facebook und Twitter in Russland verunmöglicht. Allerdings sind diese Plattformen verhältnismäßig klein, die weitverbreiteten Dienste YouTube, WhatsApp und Instagram sind immer noch erreichbar. Und ausgerechnet Telegram, der in Corona-Zeiten vieldiskutierte Nachrichtendienst, wird im Krieg in der Ukraine zur Plattform für verhältnismäßig unabhängige Informationen. Fälschungen und Propaganda sind natürlich überall zu finden.

Einmal mehr zeigt sich, dass es mündiger Nutzer bedarf, die in der Lage sind, Informationen überprüfen zu können. Und die dies auch wollen. Es zeigt sich, wie wesentlich unabhängige Medien sind. Als Anwender muss man auch zwischen Propaganda und Information unterscheiden können. Je weniger eine Gesellschaft dazu in der Lage ist, desto schlechter bestellt ist es um Freiheit und Medienkompetenz.