Betrieb kostet halb so viel wie mit Sprit. | Wien und Salzburg bauen Tank-Netz aus. | Wien/Salzburg. Österreichs erste Erdgas-Tankstelle wurde 1991 in Teesdorf, NÖ, eröffnet. 15 Jahre später gibt es bundesweit 29 öffentliche und 40 Betriebstankstellen. Der Fahrzeugbestand liegt mit 700 weit unter dem Schnitt der meisten EU-Länder. Nun wollen die Energieversorger Wiens und Salzburgs den Einsatz der umweltschonenden und preiswerten Energietechnik forcieren.
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"Es gilt, den Teufelskreis zwischen zuwenig Autos und zuwenig Tankstellen endlich zu durchbrechen", kündigt Helmut Miksits, Direktor der Wien Energie Gasnetz GmbH, einen zügigen Ausbau des öffentlichen Tankstellen-Netzes in den nächsten vier Jahren auf 200 Standorte an.
Bis 2020 will nämlich die EU den Anteil alternativer Kraftstoffe im Straßenverkehr auf 20 Prozent anheben, mindestens zehn davon (ca. 500.000 Kfz) sollen mit Erdgas fahren.
Wien Energie will vor allem den urbanen Raum aufrüsten, während die Salzburg AG den alpinen Raum versorgt und bereits eine Reihe von Sonderförderungen bis 1500 Euro jährlich für Umsteiger anbietet. Eine fix und fertige Tankstelle mit gängigen Einhand-Zapfpistolen soll für Abnehmer 200.000 Euro kosten.
Am Donnerstag wurde auch die erste Erdgas-Tankstelle auf 1800 Meter Höhe am Kapruner Kitzsteinhorn eröffnet: Erdgasmotoren finden sich zunehmend in Pistenfahrzeugen aller Art. Marken wie VW, Opel oder Citroen bieten auch längst Serien-Pkw und -Lkw an.
Hoffen auf Mitstreiter
Im Einsatz spart CNG ("Compressed Natural Gas") gut 50 Prozent an Kosten gegenüber Benzinern. Beim den Schadstoffen beträgt die Ersparnis sogar 95 Prozent an Stickoxiden, 80 Prozent bei Kohlenwasserstoffen und 25 Prozent beim Kohlendioxid. Das weitverzweigte Gasnetz macht den Transport mit Tankwagen unnötig. Vielversprechend laufen auch Wien Energie-Versuche mit Bio-Gas. Obwohl beide Energieversorger ihre Produkte in Kooperation mit OMV, Agip und anderen bundesweit anbieten, hofft man auf Beispielwirkung in anderen Bundesländern.