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Autokonzerne investieren wieder in Slowakei

Von WZ-Korrespondentin Karin Rogalska

Wirtschaft

Volkswagen steckt weitere 1,5 Milliarden Euro in Werk Bratislava.


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Bratislava. In den nächsten fünf Jahren investiert Volkswagen weitere 1,5 Milliarden Euro in der Slowakei. Der Autoriese schafft damit 1200 zusätzlicher Arbeitsplätze, wie zu Wochenbeginn bestätigt wurde. Im ersten Quartal 2012 soll ein neues Schweißwerk zur Fertigung weiterer SUV-Modelle entstehen. Im Werk Devinska Nova Ves werden bereits der VW- Touareg und die Karosserien für den Audi Q7 und den Porsche Cayenne gefertigt. Volkswagen will außerdem ein auf Schweißverfahren spezialisiertes Forschungs- und Innovationszentrum neu errichten.

In den vergangenen beiden Jahren hat Europas größter Autobauer Volkswagen - der heuer voraussichtlich mit mehr als acht Millionen Stück in einem knappen Dreikampf mit General Motors und Toyota um die Weltspitze rittert - 300 Millionen Euro in die Produktionslinie für die neuen Kleinwagen der Up!-Serie investiert, deren Produktion im Spätsommer anlief.

Damals erhielt das Unternehmen 14,3 Millionen Euro Investitionsbeihilfen vom slowakischen Staat, nunmehr nimmt VW keine Förderung in Anspruch. Mit den Investitionen in der Slowakei setzt der Wolfsburger Konzern seine derzeitige massive Expansion rund um den Globus fort. Anfang Oktober erst hatten sie angekündigt, sie würden drei Milliarden in ihre brasilianischen Werke pumpen.

Auch Kia und Peugeot auf Expansionskurs

Auch die anderen Automobilhersteller in der Slowakei - das in den letzten Jahren zu "Europas Detroit" mit den meisten pro Kopf der Bevölkerung produzierten Kraftfahrzeugen wurde - wollen nach einem krisenbedingten Durchhänger 2009 die Produktion wieder deutlich ausweiten.

Im Oktober nahm Kia im mittelslowakischen Zilina die Fertigung des neuen Venga auf, der im zweiten Quartal 2012 in Serienproduktion geht. Vorab hatten die Koreaner 40 Millionen Euro investiert.

Außerdem haben sie die Motorenfertigung stark ausgeweitet: Seit Sommer 2011 produzieren sie außer drei Arten von Dieselmotoren auch 1,4 Liter- und 1,6 Liter-Benzinmotoren für das Werk der Konzernmutter Hyundai im 80 Kilometer von Zilina entfernten tschechischen Nosovice. Ab 2012 sollen jährlich 450.000 Motoren das Werk verlassen, davon 150.000 Benzinmotoren.

PSA Peugeot Citroën investierte seit dem Frühjahr 120 Millionen Euro in eine neue Produktionslinie, in der ab Frühjahr 900 neue Arbeitskräfte beschäftigt werden sollten. Wegen eines Modellwechsels - und Auftragsmangel - war die Produktion in Trnava im Herbst allerdings drei Wochen unterbrochen.