Österreichs Automarkt ist im ersten Quartal 2002 um ein Zehntel eingebrochen. Der Rückgang könne aber im Lauf des Jahres eingeholt werden, gibt sich Josef Schirak, Sprecher des österreichischen Fahrzeughandels, zuversichtlich.
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Von Jänner bis März wurden landesweit 73.355 Pkw und Kombi (minus 10%) neu zum Verkehr zugelassen, teilte die Statistik Austria am Donnerstag mit. Allein im März betrug das Minus 12,9%.
Als Gründe werden in der Branche anhaltende Investitionszurückhaltung bei Firmenautos und die Konsumzurückhaltung bei Privaten genannt. "Die Konsumenten glauben, die Autos würden billiger", präzisiert Schirak im Gespräch mit der "Wiener Zeitung". Das liege zum einen daran, dass Gerüchte über die Abschaffung der Normverbrauchsausgabe (NoVA) aufgekommen seien, andererseits aber auch an der Diskussion um die Gruppenfreistellungsverordnung, die den Autovertrieb in der EU regelt. "Außerdem", fügt Schirak hinzu, "haben wir noch mit der Euro-Umstellung zu kämpfen".
Das im ersten Quartal eingefahrene Minus werde sich bis zum Sommer abflachen und im Herbst bis etwa 4% sinken. Nachdem die Konsumenten bemerkt hätten, dass sich die Gerüchte um Preissenkungen nicht bewahrheiteten und die konjunkturelle Stimmung sich erhellen soll, werde der Autohandel auch heuer wieder respektable Verkaufszahlen erreichen. Für das Gesamtjahr erwartet Schirak 290.000 verkaufte Fahrzeuge nach 300.000 im Jahr davor.
Einen Rückgang des heimisches Automarktes im Gesamtjahr erwarten auch die Volkswirte der Bank Austria Creditanstalt. Das Minus werde aber geringer ausfallen als im EU-Schnitt. Für Österreich gehen die Experten von einem Rückgang um rund 1% aus, für die EU prognostizieren sie für heuer ein Minus von rund 5%.