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"Autonome Schulen sind dringend notwendig"

Von Brigitte Pechar

Politik

AHS-Direktorin Schrodt verlangt Kompetenzen für den Schulstandort. | "Allianz der Reformer" gegen Verländerung. | Wien. "Der parteipolitische Zugriff wird noch intensiver." Das befürchtet die aktuelle Margaretha-Lupac-Preisträgerin, die langjährige Wiener AHS-Direktorin Heidi Schrodt. | Interview mit Heidi Schrodt: 'Parteipolitik muss aus der Schule' | Breiter Widerstand gegen Schulpläne der ÖVP-Länder


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Sie warnt im Interview mit der "Wiener Zeitung" davor, dass sich die ÖVP mit ihrer Forderung nach Verländerung der Lehrer durchsetzt. Gegen Bildungsdirektionen hat Schrodt nichts einzuwenden, allerdings dürften diese dann nicht für die Zuteilung der Lehrer an die Schulen verantwortlich sein und sollten auch nicht von den Ländern, sondern vom Bund kontrolliert werden.

"Die Schulen brauchen Autonomie. Sie müssen sich ihre Lehrer selbst aussuchen und über ein Globalbudget verfügen können", fordert Schrodt. Schulautonomie sei das wichtigste Instrument, um Kindern eine möglichst individuelle Betreuung zukommen lassen zu können. Das könne bis hin zum Einzelunterricht gehen. Und Schulautonomie sei auch ein Hebel, um die Parteipolitik von den Schulen fernzuhalten.

Gegen die ÖVP-Wünsche nach Verländerung der Lehrer haben sich nicht nur Bundeskanzler Werner Faymann und die Lehrergewerkschaft ausgesprochen. Am Montag hat sich auch eine "Allianz der Bildungsreformer" gebildet. Von der Industriellenvereinigung über die Wirtschaftskammer bis hin zu Elternvertretern wurde ein Runder Tisch zum Thema gefordert. Bereits heute, Dienstag, findet ein Schul-Gipfel mit Interessenvertretern und der Regierungsspitze statt.