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Autoschnäppchen wie noch nie

Von Helmut Dité

Wirtschaft

Talfahrt auf Europas Automarkt entfacht Rabattschlacht.


Frankfurt/Wien. Während die Talfahrt des Autoabsatzes in Europa - vor allem in den Krisenländern des Südens - im Mai noch schneller wurde, ist die Absatzkrise auch in Deutschland und Österreich angekommen: Ein Minus von jeweils rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat hat eine Rabattschlacht auch in den beiden zuletzt stabilen Märkten ausgelöst. Deutschlands Autokäufer können derzeit so hohe Preisnachlässe lukrieren wie seit sieben Jahren nicht mehr, so eine Studie des Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.

Grund für die hohen Nachlässe ist in Deutschland laut der Studie vor allem die Zurückhaltung der privaten Autokäufer: Nur mehr etwas mehr als ein Drittel aller in Mai verkauften Neuwagen gingen an Privatkäufer - der niedrigste Anteil seit zehn Jahren.

Auch in Österreich wirbt die Branche mit zahlreichen Aktionen; sogar neu auf den Markt kommende Modelle werden vom Start weg als Schnäppchen angeboten - etwa mit einer Umweltbonus-Prämie im Ausmaß von 1500 bis 2500 Euro.

In Gesamteuropa ging der Autoabsatz in den ersten fünf Monaten des Jahres insgesamt um mehr als sieben Prozent oder gut 500.000 Stück zurück, in den Krisenländern des Südens fiel das Minus noch weit stärker aus. In Griechenland brach der Autoverkauf - nach starken Rückgängen schon im Vorjahr - um weitere mehr als 40 Prozent ein, ebenso in Portugal. In Italien gab es ein Minus von 20 Prozent, Spanien meldete minus 8 Prozent.

Vor allem die französischen Autobauer Renault und PSA Peugeot/Citroën sowie der italienische Fiat-Konzern, die besonders stark von den Märkten der Krisenländer des Südens abhängen, verkauften in Europa heuer bisher jeweils ein Fünftel weniger.

Unter den Top-Ten Marken konnten in Europa laut einer Studie des Branchenbeobachters Jato-Dynamics nur Audi und Mercedes - jeweils wegen neuer Modelle - zulegen. BMW blieb in etwa stabil, VW verlor moderat - minus 2,5 Prozent - und blieb mit weiterhin großem Abstand Europas Branchenführer vor Ford.