Zum Hauptinhalt springen

BA-CA: "Kein schlechtes Ergebnis"

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Die Bank Austria-Creditanstalt-Gruppe hat es im 1. Halbjahr 2002 nicht so arg erwischt wie ihre Konzernmutter, die bayerische HypoVereinsbank (HVB). Der Rückgang des Vorsteuergewinns um 27,2% auf 201 Mill. Euro sei angesichts des schwierigen Umfeldes "kein schlechtes Ergebnis", sagte BA-CA-Chef Gerhard Randa am Donnerstag vor Journalisten.


Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 22 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.

Das Vorsteuerergebnis im immer wichtiger werdenden Geschäftsfeld CEE (Mittel- und Osteuropa) lag mit 34 Mill. Euro um 57,5% unter dem Halbjahreswert 2001.

Die Eigenkapitalrentabilität hat sich in der Region von 24% auf 9% verschlechtert, wobei ein großer Belastungsfaktor die Zusammenführung der beiden polnischen Tochterbanken war. Für das Gesamtjahr erwartet Randa einen Return von 15%. Die Ostbankentöchter sollen bis 2004 rund 50% des BA-CA-Gewinns beisteuern, im 1. Halbjahr 2002 waren es 28%.

Im Geschäftsfeld Privatkunden Inland stieg das Ergebnis vor Steuern im 1. Halbjahr um 30% auf 76 Mill. Euro, die Eigenkapitalrentabilität lag bei 21,3% (2001: 19%). Ebenfalls deutlich besser entwickelte sich das Ergebnis des Geschäftsfelds Firmenkunden Inland, nämlich von 29 Mill. auf 70 Mill. Euro. Die Eigenkapitalrentabilität stieg in diesem Segment von 3,9% auf 8,1%. Die "International Markets" (Treasury und Kapitalmarktgeschäft) mussten einen Ergebnisrückgang um 22% auf 64 Mill. Euro hinnehmen.

Die Kreditrisikovorsorgen haben sich in den ersten sechs Monaten 2002 mit 320 (nach 289) Mill. Euro zu Buche geschlagen. Für das Gesamtjahr wird eine leichte Verbesserung gegenüber der Vorjahreszahl von 703 Mill. Euro erwartet.

Die BA-CA beschäftigt derzeit in Österreich etwas mehr als 12.000 Mitarbeiter, bis 2004 soll diese Zahl plangemäß auf 11.500 abgesenkt werden. Zum Vergleich: 1991 beschäftigten Länderbank, Zentralsparkasse und Creditanstalt als eigenständige Banken noch knapp 18.000 Mitarbeiter, nach der Übernahme der CA durch die aus "Z" und Länderbank entstandene Bank Austria waren es 15.500. Die gesamte Bank Austria Creditanstalt-Gruppe hat heute - als Teilkonzern der HVB - insgesamt rund 35.000 Beschäftigte, davon mehr als 22.500 in Zentral/Osteuropa, inklusive der letzten Neuerwerbungen Splitska Banka/Kroatien und Biochim/Bularien. Die Verträge zur Übernahme der Biochim werden Freitag in Sofia unterzeichnet.

Am 12. August startet die neue "Bank Austria Creditanstalt". Damit wird laut Randa der letzte Schritt "auf einem Weg, den wir vor fünf Jahren begonnen haben", gesetzt. Die Bank betreut rund 1,8 Millionen Privatkunden und mehr als 120.000 Firmenkunden.

"Wilde Ehe" wird legitimiert

Die Zeiten der "wilden Ehe" sind vorbei: Am 12. August 2002 holen sich die Creditanstalt (CA) und die Bank Austria (BA) vom Handelsgericht den offiziellen Trauschein. Dann soll auch die EDV-Fusion abgeschlossen sein. Die neue "Bank Austria Creditanstalt" will mittelfristig ein Netz von 400 Filialen betreiben. Derzeit hat die BA 290 Geschäftstellen, die CA kommt auf 180.

Kontonummer, Bankomatkarte, Pin-Code, Bankleitzahl, persönliche Betreuung: Die Basisdienstleistungen für die Kunden bleiben unverändert. Neu für BA-Kunden: Ihnen steht in Zukunft der Club Suxess der CA offen, dafür können CA-Kunden am BonuspunkteProgramm der BA teilnehmen, MegaCard, Club Bank Austria-Ticketing und VermögensManagement der BA in Anspruch nehmen.

In Kürze startet die BA-CA eine Werbekampagne mit dem - von der CA übernommenen - Slogan "Die Bank zum Erfolg."