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BA-CA liegen Privatkunden in Osteuropa sehr am Herzen

Von Rosa Eder

Wirtschaft

Wie ein Magnet hat der Finanzsektor Mittel- und Osteuropas in den vergangenen Jahren ausländische Institute angezogen, sodass mittlerweile von den 25 größten Banken in der Region 21 mehrheitlich vom Ausland dominiert sind. Der Generaldirektor der Bank Austria-Creditanstalt, Gerhard Randa, sieht eine "Restrukturierung" des Marktes vorprogrammiert.


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"Jene, die in gewissen Bereichen die kritische Größe nicht erreichen, ziehen sich wieder zurück", sagte Randa am vergangenen Wochenende vor Journalisten in Krems.

Die BA-CA will jedoch weiter dranbleiben. Die obersten Ziele lauten: mittelfristig in jedem Land ein Marktanteil (gemessen an der Bilanzsumme) von 10%, eine Steigerung der Anzahl der Privatkunden von derzeit 3,3 Millionen um 27% auf 4,2 Millionen sowie 50% Ergebnisanteil aus den Staaten Zentral- und Osteuropas (derzeit: 25%). Das Ost-Bankennetz der BA-CA besteht momentan aus 900 Geschäftsstellen (davon allein 562 in Polen), in den nächsten drei Jahren sollen mindestens 60 neue Filialen eröffnet werden.

Bei Bankprodukten für Privatkunden herrscht in den Reformländern noch ein großes Aufholpotenzial. Laut BA-CA-Chefvolkswirtin Marianne Kager verfügen in Mittel- und Osteuropa (Bosnien, Kroatien, Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien und Jugoslawien) im Durchschnitt 56% aller Erwachsenen über eine Bankverbindung, eine Bankkarte besitzen überhaupt nur 23%. Bausparen nutzen erst 4%, bei Wertpapieren sind es noch weniger, nämlich 1%. Trotzdem rechnet man in der BA-CA nicht mit Super-Margen bei Bankprodukten. Kalkuliert werde ähnlich wie in Österreich. Die Produkte sollen über Vertriebskooperationen, etwa mit Bausparkassen, an den Mann bzw. die Frau gebracht werden.

Ohne neue Akquisitionen werden die Personalstände in den osteuropäischen Geschäftstellen eher sinken, sagte Randa. In Polen wurden von den angekündigten 4.100 Posten bereits mehr als 3.000 abgebaut.