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BA-CA sieht Zeitpunkt für Börsegang günstig

Von Rosa Eder, Warschau

Wirtschaft

Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), Tochter der bayerischen HypoVereinsbank (HVB), steckt mitten in den Vorbereitungen für ihren Börsegang, der Mitte des Jahres über die Bühne gehen soll. Der exakte Tag steht noch nicht fest - zuletzt wurde in Medienberichten der 9. Juli als Tag der Handelsaufnahme an der Wiener Börse genannt - für die BA-CA ist die Zeit aber reif, denn sie braucht Kapital für die weitere Expansion in Mittel- und Osteuropa.


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"Für uns ist der Zeitpunkt günstig, denn der Weg, den wir in Osteuropa vorgezeichnet haben, ist kapitalintensiv", sagte BA-CA-Vorstandsvorsitzender Karl Samstag Mittwochabend bei einem Pressegespräch in Warschau. Die Bank wolle nicht nur ihr organisches Wachstum in der Region fortsetzen, sondern auch die eine oder andere weitere Akquisition ins Auge fassen. So prüfe man zum Beispiel, ob ein Angebot für die zur Privatisierung anstehende ungarische Postabanka gelegt werde, für die sich auch die Erste Bank interessiert.

Der Erlös aus dem Börsegang - Analysten erwarten über 1 Mrd. Euro - geht laut Samstag "nicht am nächsten Tag auf den Markt", sondern werde mittelfristig über ein Mehrjahresprogramm investiert.

Chancen rechnet sich die BA-CA auch in Polen aus, wo sie derzeit mit der Bank Przemyslowo-Handlowy PBK (BPH PBK) mit einem Marktanteil von 9,7% (gemessen an der Bilanzsumme) an der dritten Stelle vor der staatlichen PKO BP (15,8%) und der Pekao (13%) liegt.

Im Laufe des Jahres wird die BA-CA von der HVB die restlichen 19% der BPH PBK erwerben und kommt dann auf 71%. 26% befinden sich im Streubesitz, die verbleibenden 3% hält der Staat. Der Marktwert der BPH PBK, die ihren Gewinn vor Steuern im 1. Quartal 2003 um 108% auf 38,5 Mill. Euro steigern konnte, beträgt nach Angaben der BA-CA 1,6 Mrd. Euro.

Nach näheren Details zum Börsegang fragten die Journalisten auch am Mittwoch vergebens. Fix ist der Börseplatz Wien. "Weder bestätigen noch dementieren" wollte Samstag einen Zeitungsbericht, wonach die HVB doch mehr als 24,9% der BA-CA an die Börse bringen wolle.

Ende April dieses Jahres hatte HVB-Chef Dieter Rampl bekräftigt, dass die HVB auch weiter auf jeden Fall 75% an der BA-CA halten wolle, also auch bei künftigen Kapitalerhöhungen mitziehen wolle. Die angekündigte Klage durch das Land Burgenland im Zusammenhang mit dem Finanzskandal rund um die Bank Burgenland warte man erst einmal ab, noch sei sie nicht eingetroffen, hieß es seitens der BA-CA.