Kaufpreis für ATF-Bank bei rund 1,7 Mrd. Euro. | "Das eröffnet uns einen neuen Markt." | Wien. Die Bank Austria Creditanstalt (BA-CA) steigt ins Zentralasien-Geschäft ein. Gestern, Donnerstag, hat die UniCredit-Tochter die Kaufvereinbarung für die kasachische ATF Bank unterzeichnet. Geplant ist die Übernahme von 100 Prozent der drittgrößten Bank des Landes, mindestens sollen aber 85 Prozent erworben werden. Der Kaufpreis dürfte etwa 1,7 Mrd. Euro betragen.
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"Dieser Schritt eröffnet uns einen neuen Markt", erklärt BA-CA-Pressesprecherin Ildiko Füredi. Kasachstan sei das neuntgrößte Land der Erde. Darüber hinaus sei die ATF Bank über Tochtergesellschaften in Kirgisien, Tadschikistan und Russland vertreten. Damit wolle man die Wachstumsstrategie der UniCredit-Gruppe fortsetzen , heißt es seitens der BA-CA.
Dabei dürfte gerade das Wachstum den besonderen Reiz der ATF Bank ausmachen."Die ATF ist auf einem Expansionskurs", meint Füredi. Die Zahl der Filialen in Kasachstan habe sich innerhalb kurzer Zeit auf 110 verdoppelt. Bis 2009 sollen es bereits 250 sein. Die Bilanzsumme ist 2006 um 178 Prozent auf 6,3 Mrd. Euro gestiegen. Insgesamt beschäftigt die ATF Bank 3600 Mitarbeiter und hat rund 180.000 Kunden.
Raiffeisen überholt
Der Kaufpreis für das gesamte ausstehende Kapital der ATF Bank umfasst rund 1,6 Mrd. Euro. Allerdings muss die BA-CA einen zusätzlichen Betrag zahlen, der gleich viel wert ist wie eine Kapitalerhöhung, die die bestehenden Aktionäre vor Beendigung der Transaktion zeichnen werden. Das könnte rund 75 Mio. Euro ausmachen. Da der Abschluss der Übernahme für das zweite Halbjahr 2007 geplant ist, wird die Kaufsumme zudem noch um 50 Prozent des Nettogewinns der ATF Bank im Jahr 2007 angepasst.
Mit dem Engagement in Kasachstan hat die BA-CA ihre Konkurrentin Raiffeisen International vorerst in Zentralasien überholt. Diese sondiert ebenfalls Beteiligungen in der Region.