Beim informellen Treffen der Staats- und Regierungschefs in Stockholm Ende März soll ein Zeichen gegen den Geburtenrückgang und für eine familienfreundliche Politik gesetzt werden. Bei einem fruchtbaren "Baby-Gipfel" soll Befürchtungen entgegen getreten werden, die arbeitende Bevölkerung Europas werde bald nicht mehr die Renten finanzieren können.
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"Wir brauchen eine babyfreundliche Gesellschaft", fordert Anna Ekström, Staatssekretärin im Arbeitsministerium. Kein Wunder, dass die Forderung ausgerechnet von einer Frau kommt.
Auch die EU-Minister für Gleichstellungsfragen, für Österreich zuständig Sozialminister Haupt, haben sich im Jänner darauf verständigt, dass Maßnahmen zur Vereinbarung der Elternschaft mit dem Berufsleben notwendig seien (die "Wiener Zeitung" berichtete).
Schweden Vorreiter
Schweden nimmt in Sachen fruchtbarer Gleichstellungspolitik eine Vorreiterrolle ein. Eine weitere Verbesserung der staatlichen Unterstützung von Familien ist geplant: Etwa der Erziehungsurlaub soll von zwölf auf 13 Monate verlängert werden, Väter müssen davon mindestens zwei Monate beanspruchen. Bis 2003 sollen alle Vier- und Fünfjährigen einen kostenlosen Platz in der Vorschule erhalten.
Korreliert doch die Familienfreundlichkeit der Gesellschaft mit der Geburtenrate. Als die staatlichen Leistungen in Schweden Ende der 1980er Jahre angehoben wurden, stieg auch die Zahl der Neugeborenen auf 14,5 pro 1.000 Einwohner. Durch Einschnitte im Sozialsystem auf Grund der Rezession Anfang der 1990er Jahre ging die Geburtenrate wieder zurück (10:1.000). Schweden muss seine EU-Partner erst davon überzeugen, seinem Vorbild zu folgen.