Ein neuer Anbieter wagt sich auf den bisher relativ unbemerkt aber stetig wachsenden Markt der Vorsorgekassen, die die Gelder der "Abfertigung Neu" verwalten.
Hinweis: Der Inhalt dieser Seite wurde vor 14 Jahren in der Wiener Zeitung veröffentlicht. Hier geht's zu unseren neuen Inhalten.
Haben Sie sich schon informiert, wie es Ihrem Anlagen-Portfolio in den letzten Jahren ergangen ist? Sie sind gar nicht am Kapitalmarkt investiert? Sind Sie sich da sicher? Wenn Sie nach 2003 erstmals ins Berufsleben eingetreten sind oder den Job gewechselt haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie - so wie derzeit bereits knapp über 3,3 Millionen Arbeitnehmer in Österreich - unter die "Abfertigung Neu" fallen und damit Geld in einer Betrieblichen Vorsorgekasse (BVK) haben, das am Kapitalmarkt investiert wird.
Seit ihrer Einführung vor sechs Jahren haben die neun Vorsorgekassen einen durchschnittlichen Ertrag von 3 Prozent erzielt - und viel mehr erwartet auch die neue fair-finance Vorsorgekasse nicht. Denn mehr Ertrag würde gleichzeitig (wie immer am Kapitalmarkt) auch mehr Risiko bedeuten; und dafür sind die Vorsorgekassen, die eine Kapitalgarantie gewähren müssen, nicht konzipiert.
Aber die fair-finance Vorsorgekasse will noch einen Schritt weiter gehen und bietet ihren Kunden eine Zinsgarantie, die derzeit bei 2,25 Prozent liegt - also eine verpflichtende Verzinsung des eingezahlten Kapitals in der festgelegten Höhe. Dabei verspricht Markus Zeilinger, Gründer der fair-finance, dass die Garantie nicht auf Kosten der Veranlagung oder der Verwaltungskosten gehen wird.
Er ist überzeugt, dass eine Zinsgarantie, "dem Sicherheitsbedürfnis der Kunden entspricht", denn eine reine Kapitalgarantie schützt zum Beispiel nicht vor dem Inflationsrisiko.
Die zehnte Vorsorgekasse am Markt will Geld sparen, in dem keine Provisionen gezahlt, die Verwaltungskosten niedrig gehalten und die Gewinne, die zurück in das Unternehmen fließen, gedeckelt werden.
Das ist Teil des Gesamtkonzeptes der fair-finance, die sich auch in der Veranlagung in nachhaltige und sozial verträgliche Investitionsmöglichkeiten niederschlagen soll. Dabei unterstützt wird das Unternehmen von der sozial-ökologischen "Gemeinschaftsbank für Leihen und Schenken" (GLS) und der oeco capital Leben Versicherung, die ebenfalls ein soziales Geschäftsmodell hat.
Schon vor zwei Jahren hat die fair-finance einige Kunden geworben, hat dann aber, bedingt durch die Finanzkrise, auf Grund welcher sich die Aufsichtsbehörden Firmengründungen dieser Art besonders genau angesehen haben, länger als erwartet auf die Konzessionierung warten müssen. Derzeit werden von den Vorsorgekassen 2,8 Milliarden Euro verwaltet, aber das veranlagte Vermögen steigt stetig an, da bald von jedem Arbeitnehmer ein Teil des Sozialversicherungsbeitrages obligatorisch in die Abfertigung fließt. Individuell können nur Selbständige entscheiden, welche Vorsorgekasse sie wählen. Für alle anderen Arbeitnehmer entscheidet der Arbeitgeber.