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Bald Vorsorgepässe für alle

Von Alexandra Grass

Politik

Bei einem Kongress im oberösterreichischen Mondsee stehen am 6. und 7. Juli "Gesundheitsleistungen auf dem Prüfstand". Erörtert werden sollen Zukunftsperspektiven der Leistungen im in Erweiterung befindlichen Europa sowie neue Gesundheitsgefährdungen. Ministerin Maria Rauch-Kallat nannte als Ziel "weg von der Reparatur - hin zur Vorsorgemedizin". Daher soll es künftig Vorsorgepässe für alle Altersstufen geben.


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Rauch-Kallat sieht neben der Verantwortung der Politik auch die Verantwortung eines jeden Menschen selbst gefragt. Mit dem angekündigten Vorsorgepass will sie Impulse für mehr Prävention setzen. So sollen alle SchülerInnen in der achten Schulstufe - also die 14jährigen - die Berufstätigen über Betriebsinitiativen und die SeniorInnen über die Sozialversicherung einen Vorsorgepass erhalten. In diesem soll etwa angeführt sein, welche Untersuchungen wann sinnvoll sind, oder Impfempfehlungen.

Zum ersten Mal finden heuer in Österreich die europäischen Gesundheitsgespräche statt. Das Symposium stehe auch unter dem Titel "Was erwarten sich die Ärzte von der EU?", wie Michael Zimpfer, Vorstand der Uni-Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, in einer Pressekonferenz mit Rauch-Kallat ausführte. Ziel sei es auch, das Gesamtniveau auf europäischer Ebene sicherzustellen. Die Politik sei gefragt, wenn es um Gesamtmanagement des Gesundheitssystems geht. Schwerpunkte sind auch die Prävention und die Dynamik von Erkrankungsfällen. Vor allem Krebserkrankungen und Infektionen werden eindeutig immer aggressiver.

Angesprochen auf die gesunkene Zahl der Krankenstände, führte Zimpfer zwei Faktoren an: "Entweder sind die Leute früher liberaler mit Krankheiten umgegangen oder sie simulieren jetzt aus Angst vor beruflichen Auswirkungen." Es sei Aufgabe der Politik und der Medizin, dies zu unterdrücken, indem etwa medizinische Leistungen berufsgerecht erbracht werden können - sprich außerhalb der Dienstzeit.