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Anas Schakfeh: Nächste Wahlen sind große Aufgabe. | Einige Muslime üben Kritik. | Wien. Seit drei Jahren kündigt Anas Schakfeh, Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), eine neue Verfassung an. In Kürze könnte es soweit sein: Am Samstag wird der Schurarat - das legislative Organ der IGGiÖ - über einen neuen Entwurf abstimmen.
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Demnach soll die IGGiÖ künftig aus neun statt vier Religionsgemeinden bestehen. Die Delegierten jeder Gemeindeversammlung werden von den IGGiÖ-Mitgliedern gewählt. Moscheen, die von der IGGiÖ anerkannt werden, können ebenfalls Delegierte entsenden. Österreichs Moscheen werden zurzeit von einigen Vereinen - unabhängig von der IGGiÖ - geführt.
Die schon seit zwei Jahren überfälligen Wahlen der neuen IGGiÖ-Spitze sollen erst nach Genehmigung der neuen Statuten durch das Bildungsministerium stattfinden. "Die Durchführung der Wahlen wird eine große Aufgabe", betont Schakfeh. "Wir haben aber die nötigen Ressourcen."
"Die letzten Wahlen waren chaotisch", meint Aly El Ghoubashy aus Vorarlberg, selbst Schuraratsmitglied. "Die Vereine haben damals ihre Mitglieder motiviert, damit sie ,ein Stück des Kuchens in der IGGiÖ bekommen." El Ghoubashy und ein weiteres Schuraratsmitglied haben einen Kurator für ihre Religionsgemeinde wegen Handlungsunfähigkeit beantragt. Beide kritisieren die Freunderlwirtschaft aufgrund des Einflusses einzelner Vereine. Ghoubashy bemängelt auch die intransparente Finanzgebarung.