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Ballett für Ballverliebte

Von Verena Franke

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Vom weißen Ballett hat man schon gehört. Nein, nicht von den putzig zierlichen Schwänchen oder Traumgestalten mit Spitzenschuhen im Tütü, die sich auf der Bühne tummeln, ist die Rede. Vielmehr ist der Fußball-Klub Real Madrid mit seinen Balltretern und deren strammen Wadeln gemeint. Doch nicht nur die Bezeichnung Ballett eint diese beiden - auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gebracht - Bewegungsarten. Und das lernt man nächtens auf Puls 4, nämlich bei "Austrias Next Footballstar". Gemeint ist eigentlich "Soccer-Star", aber so genau darf man die Englisch-Künste im Privatfernsehen dann doch nicht nehmen.


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Seit September kämpfen - in der von elf auf fünf Bewerbern geschrumpften Casting-Show - die Kandidaten um einen Profivertrag beim Bundesligisten SV Kapfenberg. Die jungen Kicker müssen unter Toni Polsters Argusaugen und zu Patricia Kaisers immer adretter netter Moderation hartes Training, Taktikschulung, Rhetorik, Medienschulung und Benimmkurse bestehen. Und ein Balletttraining!

Also raus aus den Fußballdressen und rein in die engen Bein-Trikots. Ihre nackten Oberkörper sind natürlich gestählt und unterscheiden sich nicht von jenen der Tänzer. Ein Blick auf die Beine hingegen lässt den Zuschauer zumindest schmunzeln. "Alter Schwede" und "a bissl a Blamage" kommentieren die jungen Kicker selbst humorvoll ihren ungraziösen Auftritt, während die Tänzerinnen für offene Münder und große Augen der Bewunderung sorgen. Eines haben die letzten fünf Kandidaten auf jeden Fall gelernt: Mit Sympathie und guter Laune gewinnt man Publikum.