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Bambiraptor trifft auf Darthvaderum

Von Judith Belfkih

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Die Dinge sagen uns nicht, wie sie heißen. Tiere ebenso wenig. Da ist also der Mensch gefragt. Denn eines kann er nicht erdulden: den Zustand der Namenlosigkeit. Wie soll man da die Dinge beim Namen nennen können?

Die Namenwahl unterliegt nicht nur bei Babys diversen Moden. Auch bei neu entdeckten Tierarten sind Trends zu beobachten. Lateinisch ist hier nach wie vor Pflicht. Humor und Anspielungen sind jedoch keineswegs verboten. Und die dürfen mittlerweile auch von Laien verstanden werden.

Ein Trend ist die Politik: Die Agathidia bushi, cheneyi und rumsfeldi etwa sind Schwammkugelkäfer. Nach Barack Obama sind mehrere Arten benannt: die Flechte Caloplaca obamae, der Faulvogel Nystalus obamai und die fossile Echsenart Obamadon gracilis. Nach Musikern heißen vor allem Spinnen: Neben den Riesenkrabbenspinnen Heteropodae ninahagen und davidbowie, krabbeln die Tarantel Aphonopelma johnnycashi sowie Myrmekiaphila neilyoungi und Paradonea presleyi herum.

Ein jüngerer Trend sind Filmfiguren. Wie gefährlich ein Bambiraptor war, sei dahingestellt. Dass gerade eine Hornmilbe Darthvaderum heißt, lässt die dunkle Macht eher schrumpfen. Eine eigene Liste füllen Wesen nach "Herr der Ringe". Neben dem Hai Gollum und der Schnecke Gollumia gibt es jetzt auch die Amöbenart Nebela gimlii, eine Referenz auf den Zwerg Gimli.

Eingerahmt werden sie alle von zwei Schüsselschnecken. Um ihre Unterschiedlichkeit herauszustreichen wurden sie einfach an die Enden des Alphabetes gestellt: Aaadonta und Zyzzyxdonta. Wie es den Tieren mit all diesen Namen geht, ist nicht bekannt.