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Banges Hoffen auf die Wintergäste

Von Christina Weniger

Wirtschaft

Sie wolle natürlich kein Kapital aus der Situation in den USA schlagen, aber sie hoffe doch, dass der eine oder andere Gast seine geplante Flugreise durch einen Individualurlaub in Österreich ersetzen werde, sagte Tourismus-Staatssekretärin Marès Rossmann gestern, Montag, vor Journalisten.


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Und obwohl die Lage sehr angespannt sei, hoffe sie, das Ergebnis des Rekordwinters der vergangenen Saison mit einem Umsatz von 115 Mrd. Schilling und 55,3 Millionen Nächtigungen halten zu können.

Der schwierigen Situation in den Reisebüros und der Austrian Airlines (AUA) solle mit Kurzarbeit und Weiterbildungsprogrammen begegnet werden, so Rossmann. Die Entwicklung im Städtetourismus sei abzuwarten, sie rechne jedoch auch hier mit Einbußen. Hotels beklagten bereits das Ausbleiben der Gäste aus den USA und Japan. Da im Wintertourismus jedoch nur 6% der Gäste mit dem Flugzeug anreisen, befürchte sie, Rossmann, hier keine Einbrüche.

Mit 70% Marktanteil führt Österreich im europäischen Wintertourismus, gefolgt von der Schweiz (13%) und Italien (10%). 41% der österreichischen Winterurlauber kommen aus Deutschland, 30% aus Österreich, 6% aus den Niederlanden, 3% aus Italien und je 2% aus den USA, der Schweiz, Belgien und Großbritannien.

Damit die Wintergäste heuer nicht ausbleiben, startet die Österreich Werbung (ÖW) eine 55 Mill. Schilling teure Werbekampagne. Besonders angesprochen werden sollen Stammgäste, Wintersportler, die nach einer Pause wieder einsteigen wollen, Kurzurlauber und Gäste, die nicht nur schifahren, sondern auch den "sanften Winter" genießen wollen, erklärte ÖW-Chef Arthur Oberascher. In der Wintersaison 2000/2001 gab es rund 12 Mill. Ankünfte und 55,3 Mill. Nächtigungen, das Verhältnis Sommer- zu Winterankünften betrug 54:46 (in Prozent), in der Saison 1999/2000 lag dieses Verhältnis bei 61:39.

In der bisherigen Sommersaison wurde von Mai bis August ein Umsatzplus von 5% auf 79,5 Mrd. Schilling erzielt. Das Nächtigungsplus betrug aber nur unbefriedigende 3%, berichtete Rossmann.

Sorgen mache ihr der 1. Jänner in bezug auf die Euro-Umstellung und der Versorgung mit Bargeld: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle Wintergäste am 1. Jänner bargeldlos zahlen", so Rossmann.